Contenance-Club in München: Betreiber wehren sich gegen Sex-Vorwürfe
München - Es ist das heißeste Tuschel-Thema in München – und weiten Teilen Deutschlands. Kein Wunder, denn so etwas gab es noch nie. Die AZ-Geschichte über den Contenance Club sorgt für Riesen-Wirbel. Und für eine Riesen-Nachfrage.
Ein Club – nur für superreiche Männer, der so geheim ist, dass niemand weiß, wo genau er in München liegt. (Viele vermuten bereits, er befinde sich im ehemaligen Nektar, das ist aber falsch). Ehefrauen und Freundinnen müssen leider draußen bleiben. Dafür trifft der auserwählte Gast auf gecastete hübsche Frauen, die den Betreibern zufolge "als Dekoration" dienen und erst dann reden dürfen, wenn die Herren das wollen.
Edel-Bordell! Macho-Club! Mittelalter-Zirkus! Der Aufschrei in den sozialen Netzwerken ist groß, viele schimpfen und lästern, andere sind neugierig und rufen die Internet-Seite des pompösen Luxusverstecks (Anfahrt nur per Shuttle – verbundene Augen inklusive) auf.
Was kaum jemand zugeben mag: Auch das Interesse wurde geweckt. Bei den Männern. Und den Frauen.
Anfragen aus ganz Deutschland
Die Clubbetreiber, die – anders als Initiator und Bauträger Walter Dietrich – auf gar keinen Fall genannt werden wollen, werden seit der AZ-Schlagzeile mit SMS, Mails und Anrufen überschüttet. Einer der Männer zur AZ: "Bereits um sieben Uhr morgens war meine Mailbox voll. Ein bekannter Münchner Gastronom hat gleich zehn Mal angerufen, um bei uns Mitglied zu werden. Auch ein Politiker hat sich gemeldet. Wir haben abgelehnt."
Nicht jeder kommt in den elitären Kreis. Zwischen 10.000 und 50.000 Euro kostet es pro Jahr, Mitglied im dekadent- diskreten Männerbund, in dem striktes Handy- und Kameraverbot gilt, zu werden. Für viele Superreiche eine Summe, die keine Rolle spielt.
Schauspieler, Comedians, Sportler, Wirtschaftsgrößen und Popstars wollen dabei sein. Neben Münchnern haben sich Männer aus Berlin, Nürnberg, Hannover und Saarbrücken gemeldet, die im Contenance Club abtauchen wollen. Und auch – man muss es so sagen – erschreckend viele Frauen.
"Hunderte haben uns kontaktiert", sagt ein Macher. Darunter Mädels, die sonst unter dem Titel Moderatorin auf Events auftauchen. "Alle gewerblichen Frauen lehnen wir ab", betont ein Clubbetreiber. "Wir sind kein Sex-Club. Bei uns wird in erster Linie gefeiert."
Versteht er die Empörung? "Mei, Kritik übt nur, wer nicht in unserem Club war."
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