Computer-Betrug: LKA-Mann degradiert

MÜNCHEN - Er klaute das Passwort des Kollegen und rechnete sich mehr Stunden als gearbeitet ab. Jetzt hat das Amtsgericht den Amtsinspektor degradiert. Zuvor war er schon zu einer Geldstrafe von 12000 Euro verurteilt.
LKA-Amtsinspektor Peter F. (Name geändert) hatte es geschafft, das Passwort eines Kollegen auszuspionieren. Das nutzte er, um sich von diesem längere Arbeitszeiten bescheinigen zu lassen. Schaden für den Freistaat: 2028 Euro. Die Disziplinarkammer des Bayerischen Verwaltungsgerichts sah aber von einer Entfernung aus dem Dienst ab und beließ es bei einer Degradierung.
Seine familiären Schwierigkeiten ließen Peter F. in einem milderen Licht erscheinen. Auf die Frage, was er denn mit der zu Unrecht verbuchten Dienstzeit gemacht habe, erklärte Peter F., dass er sich um seine kranke Mutter gekümmert habe.
Peter F. hatte zunächst eine Spenglerlehre gemacht, wollte dann zur Polizei. Doch für den Polizeidienst war er untauglich, also ergriff er die Laufbahn im Innendienst. Er stieg auch regelmäßig weiter auf, brachte es bis zum Amtsinspektor. Auch seine letzte Beurteilung im Jahre 2005 fiel gut aus.
Was die Kollegen nicht wussten: Peter F. hatte seinen Kollegen K. am Computer angelernt und dabei dessen Passwort herausgefunden. Als K. dann für die Bestätigung der sogenannten Buchungskorrekturanträge von Peter F. zuständig war, nutzte dieser sein Wissen, um in den Jahren 2005 und 2006 in 23 Fällen seine Arbeitszeit zu verlängern. Er rechnete knapp 72 Stunden zu viel ab.
Strafrechtlich war er bereits wegen Computerbetrugs zu einer Geldstrafe von 12000 Euro verurteilt.J. Schneider