Christmas-Shopping in München: Milliarden für Präsente
MÜNCHEN - Nirgendwo in Bayern werden so viele Geschenke gekauft wie in München: 2.000.000.000 Euro ist den Kunden Weihnachten bis jetzt schon wert – die AZ verrät, was am beliebtesten ist
Das Christkind beschert die Einzelhändler in diesem Jahr mit zwei Milliarden Euro – als Umsatz im Advent. So viel haben die Münchner mit ihren Weihnachtseinkäufen in die Kassen geschwemmt. „Schon jetzt sind wir sehr zufrieden und mit dem Umsatz auf Vorjahresniveau“, sagt Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Landesverbandes des Bayerischen Einzelhandels.
Dabei fürchteten die Ladenbesitzer anfangs eine Flaute wegen der Wirtschaftskrise. „Die große Erleichterung ist jetzt spürbar“, sagt Ohlmann. Vor allem nach dem vergangenen Samstag, an dem hunderttausende Münchner in die Stadt strömten.
Im bayernweiten Vergleich schneidet München schon seit Jahren am besten ab: Ein Sechstel des gesamten bayerischen Weihnachtsumsatzes wird hier gemacht. „Die Auswahl ist größer als im Umland, und viele Touristen kommen mittlerweile zum Christmas-Shopping“, sagt Ohlmann.
Bis Heiligabend wird der Geschenkekauf noch einmal kräftig anziehen. „Die Tage könnten den sensationellen Samstag durchaus noch überbieten“, sagt Stephan Lindner vom Uhrengeschäft Fridrich. Und: „Je näher das Fest rückt, desto mehr Männer kommen“, sagt Lindner. Diamanten, Uhren und Ringe sind besonders begehrt. „Die Männer kaufen überlegt und gezielt für ihre Frauen ein. Sie kaufen feine Klassiker, die ruhig etwas mehr kosten dürfen“, sagt Lindner. Kein Wunder, dass bislang das Geschäft „ausgezeichnet“ lief.
Sonst kaufen die Münchener vor allem Technik-Geräte wie stromsparende Led-Bildschirme, Navigationsgeräte und Espressomaschinen. „Die Vollautomaten sind beliebt“, sagt Gerald Funk von Kustermann. „Verrückt ist dieses Jahr, dass Frauen für ihre Männer sehr oft einen Grill kaufen.“ Auch Funk ist „sehr zufrieden“ mit dem Geschäft. „Wir werden um fünf Prozent besser abschließen als im Jahr zuvor.“
Stressig wird es für die Händler in der Woche nach Weihnachten. „Die Umtauschquote ist zwar stark gesunken“, sagt Ohlmann, „aber die Verkäufer müssen unheimlich viele Gutscheine entgegen nehmen.“ Jedes vierte Geschenk sei Bargeld oder ein Gutschein. Gerald Funk von Kustermann ist sich sicher: „Mit den ganzen Gutscheinen, das wird ein großer Run.“ Anne Kathrin Koophamel
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