Chlorfrei durch den Sommer

Urlaub zuhause, Kopfsprung ins kühle Nass: Die Abendzeitung testet die Münchner Freibäder. Heute: Das Maria Einsiedel in Thalkirchen.
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Der Nichtschwimmerbereich eignet sich zum Spielen und Plantschen für alle Altersgruppen. Ein kurzer
az Der Nichtschwimmerbereich eignet sich zum Spielen und Plantschen für alle Altersgruppen. Ein kurzer

Urlaub zuhause, Kopfsprung ins kühle Nass: Die Abendzeitung testet die Münchner Freibäder. Heute: Das Maria Einsiedel in Thalkirchen.

Es gibt Seen, es gibt Freibäder und es gibt das Maria Einsiedel. Nach der kompletten Umgestaltung läuft die zur Saison 2008 wiedereröffnete Schwimmoase am Isarkanal nun unter der Bezeichnung „Naturbad“ – heute das einzige in München und das hundertste in ganz Deutschland.

Der offensichtlichste Unterschied zum Freibad zeigt sich an der Farbe, in der das Wasser in beiden Becken schimmert. Grün lockt das Nass, ganz wie in einem See, auch wenn der Effekt im Maria Einsiedel durch Folien im Becken hervorgerufen wird. An ein Ufer oder einen Strand erinnert auch der abgeflachte Rand des Nichtschwimmerbasins, der sanft ins tiefere Wasser führt und sicheres Plantschen für Kinder ermöglicht.

Wirkliche Innovation

Die wirkliche Innovation des Maria Einsiedel versteckt sich jedoch in einem unscheinbaren, bepflanzten Kiesteich am Rand des Geländes. Die Reinigung des Wassers aus den Becken erfolgt darin auf biologische und mechanische Art und damit ohne Chlor. „Das Selbstreinigungsverfahren wurde von der Natur abgeschaut“, sagt Alexander Hupfauf, ein ausgebildeter Fachangestellter für Bäderbetrieb, der im Maria Einsiedel mit seinen Kollegen die Technik überwacht.

Dem offenen, für die Besucher sichtbaren Regenerationsteich sowie den zwei weiteren Kiesfiltern, die sich unter den Liegewiesen befinden, wird ständig Badewasser aus den Becken zugeführt. Die Putzarbeit übernehmen Pflanzen und speziell gezüchtete Mikroorganismen.

Ständige Kontrollen mit Messgeräten sichern die Wasserqualität, zudem nehmen Badmitarbeiter und externe Prüfer vor Ort immer wieder Proben aus dem Schwimm- und Kinderbecken. So wird ein Standard erreicht, der – laut Betreiber Stadtwerke München – besser ist als in einem See.

Über die neue Anlage freu-en sich auch die Besucher. Etwa Alexander, der mit seinem Sohn Julius im jetzt chlorfreien Wasser besonders gerne plantscht. „Der Umbau ist wirklich sehr gelungen“, sagt der junge Vater.

Biologische Reinigung

3,3 Millionen Euro haben die Stadtwerke in die Neugestaltung des noch vor einigen Jahren von der Schließung bedrohten Bads gesteckt. Dabei entstand neben der neuen Wasserfläche und der biologischen Reinigung auch ein attraktives Kinderspielareal.

Berühmt wurde das 1899 eröffnete Bad durch seinen Isarkanal, der auch nach dem Umbau noch durchs Gelände fließt. Begeistert lässt sich Bernard Valin mit seinen beiden Töchtern von der Strömung mitreißen. So etwas hat der Tourist aus Nantes bisher noch nicht gesehen. Ein weiteres Mal treibt er durch den 400 Meter langen Kanal und wechselt dann ins Becken zum Aufwärmen. Denn hier hat das von Gasbrennern erhitzte Wasser immer mindestens 22 Grad – ideal nach der Schlotternummer in der kalten Isar. dis

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