Chaos am Airport

Warteschlangen bei der Lufthansa: Dicke Luft am Münchner Flughafen. Seit Donnerstag 0 Uhr streiken die Piloten der Lufthansa-Tochter Cityline, fast 90 Flüge mussten in München entfallen.
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Chaos am Münchner Flughafen - durch den Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Cityline fallen in München mehr als 120 Flüge aus.
Petra Schramek Chaos am Münchner Flughafen - durch den Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Cityline fallen in München mehr als 120 Flüge aus.

MÜNCHEN - Warteschlangen bei der Lufthansa: Dicke Luft am Münchner Flughafen. Seit Donnerstag 0 Uhr streiken die Piloten der Lufthansa-Tochter Cityline, fast 90 Flüge mussten in München entfallen.

Noch Freitag bis um 12 Uhr wird der Streik dauern, weitere 34 Flüge können nicht starten. „Die Interkontinental-Flüge sind aber nicht betroffen, Cityline fliegt nur innerdeutsch und ins europäische Ausland“, sagt ein Sprecher der Lufthansa. Der Streik wirkt sich auch besonders aus auf die Flughäfen in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart und Düsseldorf. Insgesamt sollen laut Lufhansa bis heute rund 500 Flüge ausfallen. Chaos bei den Check In-Schaltern: München ist der wichtigste Flughafen von Cityline.

„Wir waren total überrascht“, meint Charlotte Wessels. Die niederländische Studentin und Sängerin der Metal-Band „Delain“ ist auf dem Heimweg nach Amsterdam: „Wir sind in Athen ins Flugzeug gestiegen, plötzlich hieß es: ,Ach übrigens, Euer Anschlussflug in München fällt aus.’ Das war erstmal ein Schock.“ Wie lange sie jetzt mit ihrem Freund in München festsitzt, weiß sie noch nicht: „Ich habe zu Hause einen Termin und weiß nicht mal, ob ich hier heute überhaupt noch wegkomme.“

Die Lufthansa bemüht sich, die Stimmung zu retten: Im Fünf-Minuten-Takt schreiten Mitarbeiter die Warteschlange ab, verteilen Müsliriegel, kalte Getränke und Gummibärchen. Glücklich machen die Süßigkeiten nicht.

„Wir halten diese Aktion für unverhältnismäßig und unfair den Passagieren gegenüber“, kritisiert ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Die meisten Münchner Fluggäste sehen das genauso: „Der erste Streik ist gerade vorbei und jetzt geht es wieder los. Irgendwann reicht es doch mal“, ärgert sich Volker Schwinge, Angestellter bei einer Kreditversicherung. Die Pilotenvereinigung Cockpit hatte zum Streik aufgerufen, nachdem Verhandlungen um Lohnerhöhungen in unbestimmter Höhe scheiterten.

Zwischen quengelnden Kindern und wütenden Beinahe-Urlaubern gibt es aber auch Menschen, die die Situation entspannt sehen. Ralf Wilck wartet geduldig auf ein neues Ticket nach Hannover: „Dann werde ich halt umgebucht. Ich sehe das locker.“ Als er am Schalter steht, geht’s schnell: Der 40-Jährige wird in eine Maschine von Air Berlin umgeleitet. „Die Leute am Schalter tun was sie können“, meint Wilck schulterzuckend.

Sogar am Gasteig machte sich der Streik bemerkbar. Eigentlich war dort gestern eine spektakuläre Aktion des Performancekünstlers Finn Martin geplant. Der wollte sich von der Fassade abseilen und dabei lässig Saxophon spielen. Doch Pustekuchen: Der Künstler saß wegen des Streiks in Argentinien fest. Der Termin platzte.

Cornelia Schnell, lj

Infos unter www.lufthansa.com oder Tel: 08008506070

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