Chaos! 200 Flüge nach Terminal-Räumung annulliert

München - Weil er beim Umsteigen unkontrolliert in einen Sicherheitsbereich am Münchner Flughafen gelangt ist, hat ein Reisender aus Spanien Chaos am zweitgrößten Airport Deutschlands ausgelöst.
Die Polizei räumte am Dienstagmorgen das Terminal 2 und die Bereiche B und C des Terminals 1. Erst fast vier Stunden später konnte die Passagierabfertigung wieder aufgenommen werden.
Flughafen: Betrieb läuft wieder
Etwa 1.000 Fluggäste der Lufthansa können erst am Mittwoch weiterfliegen, die Airline brachte sie über Nacht in Hotels unter. Am Mittwochmorgen ist der Betrieb am Flughafen wieder normal gestartet. "Wir haben aktuell keine Annullierungen – seit 5 Uhr läuft alles wieder wie geplant", sagte ein Sprecher am Morgen. Auch Verspätungen wegen des Vorfalls gebe es nicht. Durch die hohe Zahl von abgesagten Starts und Landungen am Dienstag sei man nun automatisch wieder im Normalbetrieb.
Am Vortag waren 200 von rund 1200 Verbindungen infolge einer Sicherheitspanne ausgefallen. Ein Spanier war aus Thailand nach München geflogen und beim Umsteigen in den Flieger nach Madrid vor der Einreisekontrolle durch einen Notausgangstür in einen Bereich gelangt, in den nur kontrollierte Passagiere dürfen. Die Bundespolizei hatte daraufhin den Terminal 2 und die Bereiche B und C des Terminals 1 geräumt.
Insgesamt waren am Dienstag etwa 1.200 Starts und Landungen geplant. Hunderte Passagiere standen vor den Terminals und mussten ihre Flüge absagen oder umbuchen. Mitarbeiter des Flughafens verteilten auch aufgrund der warmen Temperaturen Wasser an die Passagiere, zudem wurde über Lautsprecherdurchsagen informiert.
200 Starts und Landungen annulliert
Der spanische Reisende ist nach Angaben der Bundespolizei zwischen 20 und 25 Jahre alt. Er war aus der thailändischen Hauptstadt Bangkok nach München gekommen und wollte nach Madrid weiterreisen. Vor der Einreisekontrolle sei er über eine Notausgangstür in einen Bereich gelangt, in den nur kontrollierte Passagiere dürfen. Die Polizei leitete "gefahrenabwehrende Maßnahmen" gemäß EU-Gesetzesvorgaben ein.
Die Beamten machten den Mann schließlich ausfindig und befragten ihn. Er habe keine böse Absicht gehegt, sagte eine Sprecherin. Von Seiten der Bundespolizei drohten keine Konsequenzen.
Der Flughafen selbst und die Lufthansa als hauptsächlich betroffene Airline mit mehr als 140 ausgefallenen Flügen mit insgesamt 14.000 Reisenden prüfen noch, ob sie Ansprüche geltend machen können und wollen.
Nicht der erste Vorfall am Flughafen
Am Flughafen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu derartigen Zwischenfällen. Der gravierendste trug sich im Juli 2018 zu. Damals herrschte wegen einer Wasserflasche zwei Tage lang Chaos, das Behältnis war an der Sicherheitskontrolle nicht entdeckt worden. 32.000 Fluggäste saßen fest, 330 Flüge wurden gestrichen.
Zwei Tage Chaos wegen einer Wasserflasche
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