Cappuccino in der Sonne
Die AZ hat acht Cafés getestet - und zwar danach, wann Sie dort beim Frühstücken den Spätsommer genießen können.
8 Uhr: Café Münchner Freiheit
Wie hätten Sie’s denn gern? Eher italienisch? Oder doch lieber ein französisches „Petit-déjeuner“? Im Café Münchner Freiheit hat man eine große Auswahl an lokalen und internationalen Frühstücken.
Und Frühstücken kann man hier sehr angenehm: Das Café liegt zentral und doch ruhig, dank der vielen Bäume, die den Straßenlärm abschirmen. Nur ab und zu dringt das Heulen einer Sirene zu den gemütlichen Stühlen unter großen Schirmen, die die Kellner bei zu direkter Sonneneinstrahlung aufspannen. Frühstücken kann man hier bis 14 Uhr, die Preise reichen vom „Mini-Frühstück“ für 1,90 Euro über die „Münchner Freiheit“ (Müsli, Omelette, Wurst- und Käseauswahl und Brot) für 9,40 Euro bis zum „Wolkenlos und Endlos Teil 3“ (unter anderem mit Prosecco, Räucherlachs und Garnelensalat) für 23 Euro.
Münchner Freiheit 20, Tel. 33 00 79 00, Frühstück von 6.30 bis 14 Uhr
9 Uhr: Café im Hinterhof
Versteckt in einem Innenhof, lädt ein Café zum Frühstücken ein, das weit über Haidhausen hinaus bekannt ist.
Hinein tritt man durch einen nach außen abschirmenden Türvorhang, was den heimeligen Wohlfühl-Charakter des Cafés im Hinterhof schon am Eingang deutlich macht. Hier wartet eine große Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften.
Kulinarischer Klassiker ist das „Große Frühstück“ mit heißem Getränk, gemischtem Brotkorb, Ei, Butter, Honig, Marmelade, gemischtem Käse- und Wurstteller und Fruchtsaft für 8,50 Euro.
Dieses lässt sich besonders gut auf der idyllischen Terrasse genießen. An diesem Ort der Stadt scheinen mitten in München die Uhren auf angenehmste Weise langsamer zu gehen.
Sedanstraße 29, Tel.4489964, Frühstück von 8 bis 20 Uhr, Sonntag von 9 bis 20 Uhr.
10 Uhr: Aroma-Kaffeebar
Ein moderner Krämerladen mitten im Glockenbach-Viertel. Neben Feinkostspezialitäten wie zu Tante Emmas Zeiten: eine einladende, appetitlich hergerichtete Frühstückstheke, in der man quasi durch Draufdeuten sein Frühstück selbst zusammenstellen kann.
Die Auswahl hebt sich angenehm vom allgegenwärtigen Einheitsangeboten ab. Bei frischen Brezen, Weißwürsten, Buttercroissants, Frischkäse und Marmelade aus eigener Herstellung, Bagels oder dem klassischen Nutella-Brot lässt es sich entspannt in den Tag starten.
Oder man entscheidet sich für den großen „Frühstückskorb“ für 7,80 Euro, der keine Wünsche offen lässt. Draußen können die Gäste die Sonne genießen, die kulinarisch und atmosphärisch gesehen auch drinnen scheint.
Pestalozzistraße 24, Tel.26949249, Frühstück von 7 bis 20 Uhr.
11 Uhr: Vorstadtcafé
Die Geschäftsführerin kommt aus Frankreich, der Chefkoch aus Italien. Diese Mischung hat es in sich – und schlägt sich auch auf der Frühstückskarte nieder.
Die Auswahl ist international und reicht vom „Miami Beach“ (Rühreier, Pfannkuchen, Obstsalat, Erdnussbutter) für 11 Euro über das „Provencale“ (Rühreier mit Oliven und Kräutern, Apfelkompott, gefüllt Creperolle) für 10.90 Euro bis hin zum „Mafioso“ (Italienischer Aufschnitt-Teller, Rühreier mit Tomaten und Mozzarella) für 12,50 Euro.
Kenner des Cafés greifen hier auch gerne zu den Drinks auf der Frühstückskarte, zum Beispiel dem beliebten „Breakfast Cocktail“ für 4,50 Euro: eine Mischung aus Milch-Joghurt, Karotten, Mango, Maracuja, Apfel und Ingwer.
Drinnen ist es schick – die lange Fensterfront erleichtert das sehen und gesehen werden – draußen ist es dank der dick gepolsterten Korbstühle vor allem gemütlich: Die Loungeterrasse ist der ideale Ort für einen Familienbrunch am Wochenende. Das Büfett wechselt jeden Tag, es gibt frisches Obst je nach Saison, hausgemachte Kuchen und Marmeladen. Und alles schmeckt so gut wie es aussieht.
Vorstadt Café, Türkenstraße 83, Tel.2720699, Frühstück von 8 bis 16 Uhr.
12 Uhr: Café Voilà
Kommt man herein, wähnt man sich in einem Pariser Künstlercafé. Weltstadt-Flair mitten in Haidhausen. Polyglott lässt sich im Voilà auch frühstücken.
Neben den in München obligatorischen Weißwürsten kann man etwa auch mit Helgoländer Frühstück mit Krabbencocktail, Räucherlachs mit Meerrettich, geräuchertem Forellenfilet und Toast (9,50 Euro) gelungen in den Tag starten.
Oder man stellt sich selbst ein Frühstück zusammen, zum Beispiel Toast, Omelette oder Müsli.
Für zwei Personen mit größerem Appetit lohnt sich auch das Café-Voilà-Frühstück (19,50 Euro), bestehend aus Croissants, einer feine Auswahl an Wurst und Käse, Räucherlachs, Roastbeef, Krabbencocktail, Melonenschiffchen mit Parmaschinken, hausgemachter Marmelade sowie Prosecco und Orangensaft.
Draußen stehen die Tische unweit der Straße – aber da die Wörthstraße eher ruhig ist, ist das kein Problem. Ist die Sonne zu heiß, spendet eine große Markise Schatten. Spaß macht auch das kunterbunt gemischte und entspannte Publikum. Hier trifft man Schüler, Studenten und Geschäftsleute, aber auch Familien mit Kindern gehören zu den Stammgästen.
Wörthstraße 5, Tel.4891654, Frühstück von 8 bis 1 Uhr.
13 Uhr: Zoozie’z
Der deutsch-österreichische Begriff „Gschpusi“ bedeutet Freundin oder Liebhaberin. Im Zoozie’z, einem der beliebtesten Treffpunkte im Glockenbachviertel, ist es eine von neun Frühstückdelikatessen, die auf der Speisekarte stehen.
Der Name ist Programm. Den Klassiker gibt es erst ab zwei Personen. Die werden aber in jedem Fall satt: Auf den Tisch kommen unter anderem drei riesige Teller mit Putenaufschnitt, Parmaschinken und Lachs, dazu Croissants, Müsli und Obstsalat. Kostenpunkt: 11,50 Euro pro Person. Am Wochenende kann man sich für 17 Euro auch am Büfett bedienen so lange man möchte: Neben den Frühstücks-Klassikern stehen dort auch Weißwürste und Tiramisu bereit.
Wittelsbacherstraße 15, Tel.2010059, Frühstück von 9 bis 1 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von 9 bis 3 Uhr.
14 Uhr: Café an der Uni
Natürlich sind Studenten im Café an der Uni in der Überzahl, weil es halt so praktisch nahe an der Uni bzw. der Staatsbibliothek liegt, aber auch Nicht-Studenten kommen gerne in das gemütliche Lokal mit dem schönen Innenhof. Denn: Das Essen, respektive das Frühstück, ist gut und reichhaltig, die Preise sind für Münchner Verhältnisse günstig.
Die Frühstückskarte ist zu Recht „nobelpreisverdächtig“. Hier findet sich zum Beispiel das „Einstein“ (Rührei, Wurst- und Käseteller, Leberwurst, Marmelade) für 7,20 Euro, das „Madame Curie“ (mit Croissants, Marmelade, Omelette mit Tomaten) für 6,40 Euro oder das „Edison“ (Spiegeleier, Wurstteller, Marmelade) für 6,30 Euro. Ein Brotkorb gehört zu allen Frühstücken natürlich dazu.
Café an der Uni, Ludwigstraße 24, Tel. 28 98 66 00, Frühstück von 8 bis 1 Uhr.
15 Uhr: Baader Café
Es gibt Leute, die stehen dann auf, wenn andere schon fast Feierabend haben. Und die gehen dann essen, und tun auch noch so, als wäre das ein Frühstück!
Wer sich angesprochen fühlt, der kann getrost direkt nach dem Aufstehen auf ein Rührei und einen Kaffee in das „Baader Café“ gehen. Denn hier scheint die Sonne ohnehin erst am Nachmittag, das Frühstück gibt es deshalb auch bis 16 Uhr. Und wer doch früher kommt: Die Frühstücke fangen ab 9.30 Uhr an.
Das Angebot reicht von einem Croissant mit einem kleinen Milchkaffee für 3,30 Euro über einen Buttermilchpfannkuchen mit Ahornsirup und Früchten für 4,90 Euro bis hin zu dem Englischen Frühstück mit Ei, Baked Beans, Sausages, Bacon und Buttertoast. Am Sonntag gibt’s ein Frühstücksbuffet für 6,80 Euro (kleine Portion) beziehungsweise 9 Euro für einen großen Teller – aber nur bis 15 Uhr.
Baaderstraße 47, Tel. 20 10 638, Frühstück von 9.30 bis 16 Uhr.
Thomas Steierer, Julie Dufrenoy
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