Burschen schießen auf Autos

Gefährliches Spiel mit der Angst: Genau eine Woche nach dem tödlichen Holzklotz-Attentat bei Oldenburg, haben zwei Burschen von einer Brücke in Unterföhring mit einer Softair-Waffe auf vorbeifahrende Autos geballert.
von  Abendzeitung
Schaut täuschend echt aus: Mit dieser Softair-Pistole zielten die Münchner auf Autos.
Schaut täuschend echt aus: Mit dieser Softair-Pistole zielten die Münchner auf Autos. © Polizei

UNTERFÖHRING - Gefährliches Spiel mit der Angst: Genau eine Woche nach dem tödlichen Holzklotz-Attentat bei Oldenburg, haben zwei Burschen von einer Brücke in Unterföhring mit einer Softair-Waffe auf vorbeifahrende Autos geballert.

Die beiden 15 und 20 Jahre alten Täter wurden gefasst. Bislang haben sich bei der Polizei (Tel. 2910-0), die den Fall erst am Mittwoch bekannt gab, noch keine Opfer oder Zeugen gemeldet. Der 15-Jährige hatte die Air Sport Pistole, die mit linsengroßer Plastikmunition geladen wird und einer echten „Eagle 51“-Pistole täuschend ähnlich sieht, erst vor wenigen Tagen aus Italien mitgebracht.

Die Spielzeugwaffe ist in Deutschland ab 14 Jahren erlaubt, allerdings war das mitgebrachte Exemplar mit einer verbotenen Laserziel-Vorrichtung ausgestattet.

Am letzten Tag der Osterferien (30. März) traf sich der irakische Schüler mit seinem fünf Jahre älteren deutschen Freund. Die beiden gingen mit 200 Schuss Munition zur Cosimastraße, stellten sich auf die Brücke, die über die Effnerstraße, bzw.. den Anfang des Föhringer Rings führt. Dort ballerten sie auf Autos. Drei der Munitionskugeln konnten später noch auf der Fahrbahn sichergestellt werden.

"Wie haben nur Spaß gemacht"

Gegen 13.30 Uhr bemerkte eine Polizeistreife die Burschen. Die beiden versuchten ihre Waffe in einem Gebüsch verschwinden zu lassen. Doch sie wurde sichergestellt. Die Jugendlichen, die bereits mehrmals polizeilich in Erscheinung getreten sind (Eigentumsdelikte, Raub) wurden vorläufig festgenommen.

Den beiden droht nun ein Verfahren wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz sowie wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Gegenüber der Polizei hatten der Schüler und der Arbeitslose gesagt, sie hätten „nur Spaß“ gemacht – unfassbar gedankenlos.

Gefahr, dass Autofahrer erschrecken

Seit einer Woche schlug der Fall der „Holzklotz-Werfer“ in ganz Deutschland hohe Wellen – da zielten die Münchner mit einer täuschend echt aussehenden Softair Pistole auf Autofahrer, ebenfalls von einer Brücke. Polizeisprecherin Sabine Allertseder: „Auch wenn die Waffe an sich keinen großen Schaden anrichten konnte, so ist die Gefahr jedoch groß, dass ein Autofahrer erschrickt und es zum Unfall kommt.“

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