Buntes Treiben in Schwarzweiß
So hat man den Viktualienmarkt selten gesehen: Das Stadtarchiv präsentiert zum 25. Jubiläum des Marktfrauentanzes alte Bilder – sie beweisen, das es das Spektakel inoffiziell schon viel länger gibt.
MÜNCHEN - Der traditionelle Tanz der Marktweiber gehört zu München, wie der Einzug der Wiesnwirte und das Münchner Kindl. Über die Jahre hat sich viel verändert, am Markt und in der Mode - die AZ zeigt selten gesehene Bilder, die das Stadtarchiv jetzt für die Münchner Markthallen hervorgeholt hat. Sie stammen vor allem aus der Nachkriegszeit, den 50er und 60er Jahren.
Fest steht: Der Brauch des Markttanzes geht schon auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Die Standlfrauen tanzten mit den Nachbarn um ihre Stände herum. Sie wollten ihren schlechten Ruf als „grantelnde Marktweiber“ mit Tanz, Musik und Gratis-Schnaps für die Kundschaft aufpolieren.
Eine inoffizielle Veranstaltung. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Tanz der Marktfrauen in den 50ern, blieb aber bis in die 60er ein Geheimtipp. Erst in den nächsten zwei Jahrzehnten wuchs die Traditionsveranstaltung. 1987 legte man den Tanz der Marktfrauen offiziell und im großen Stil neu auf. Seitdem wirbeln jährlich Marktfrauen über die Bühne am Maibaum im Biergarten des Marktes.
Egal ob Bäckerin, Blumenhändlerin oder Honigverkäuferin – alle üben monatelang mit einem Tanzlehrer. Und kümmern sich um ihre Kostüme. Eine schrille Massenparty soll der Viktualienmarktfasching aber auch heuer nicht sein. In den vergangenen Jahren wird mehr Wert auf Tradition gelegt.
Stargäste gibt’s deshalb nicht mehr. Zum diesjährigen 25. Jubiläum haben sich die Damen einige Schmankerl ausgedacht. Die Show wird ein Potpourri aus Altem und Neuem – und auch einige Ehemalige geben sich die Ehre.
- Themen: