Bungee-Opfer: Cassandras Vater will klagen

MÜNCHEN - Cassandra S. stürzte sich Anfang Mai beim Tandem-Bungee-Sprung in die Tiefe und landete mit Leberriss und inneren Blutungen im Krankenhaus. Jetzt geht es ihr besser, ihr Vater aber hat nichts vergessen - und will den Betreiber verklagen.
Cassandra S. (17) geht es besser – doch ihr Vater Edwin hat ihren Unfall beim Bungee-Sprung in Oberschleißheim nicht vergessen. Cassandra war mit ihrem Freund Jan K. (20) Anfang Mai zwei Meter kopfüber auf den Asphalt gestürzt. Ein Mitarbeiter hatte sie zu früh ausgeklinkt (AZ berichtete). Die Schülerin aus Oberschleißheim erlitt einen lebensgefährlichen Leberriss und innere Blutungen. Jetzt will Edwin S. laut „Süddeutsche“ die Betreiberfirma Heag verklagen.
„Ich finde es Wahnsinn, dass die Firma keine dicken Sprungmatten verwendet“, sagte Edwin S.. „Nur eine Schmutzfolie lag auf dem Boden – sonst nichts.“ Edwin S. fordert, dass die Tochterfirma des Abenteuer-Vermarkters Jochen Schweizer mehr auf die Sicherheit achtet „und nicht nur versucht, möglichst viele Leute in möglichst kurzer Zeit springen zu lassen.“
Cassandra S. schwebte nach dem Unglück beim Tandem-Sprung in Lebensgefahr, ihr Freund Jan K. aus Unterschleißheim erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Jetzt ist sie wieder zuhause, war aber seit einem Monat nicht in der Schule. Die Familie ist derzeit im Urlaub.
Heag-Geschäftsführer Ulrich Sachenbacher hatte der AZ nach dem Unglück gesagt, der Unfall sei durch „menschliches Versagen“ passiert. In Zukunft dürfen Mitarbeiter das Seil erst lösen, wenn die Springer auf dem Boden liegen. Dickere Matten will er nicht auflegen lassen.
Thomas Gautier