Bundesverdienstkreuz für Dominik Brunner

Er zeigte Zivilcourage, Mut und Einsatz - und bezahlte mit seinem Leben: Dominik Brunner starb am S-Bahnhof Solln, weil er Kindern helfen wollte. Jetzt bekommt er posthum das Bundesverdienstkreuz verliehen.
von  Abendzeitung
Das Opfer des Solln-Dramas: Dominik Brunner
Das Opfer des Solln-Dramas: Dominik Brunner © dpa

BERLIN - Er zeigte Zivilcourage, Mut und Einsatz - und bezahlte mit seinem Leben: Dominik Brunner starb am S-Bahnhof Solln, weil er Kindern helfen wollte. Jetzt bekommt er posthum das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Es ist die höchste Auszeichnung, die Deutschland zu vergeben hat: Dominik Brunner, der sich vor drei Wochen in der Münchner S-Bahn schützend vor vier Kinder gestellt hat und dies mit seinem Leben bezahlt hat, ist am Samstag posthum mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Bundespräsident Horst Köhler hat die Auszeichnung Brunners Eltern persönlich überreicht.

Köhler nannte die Auszeichnung „ein Zeichen der Dankbarkeit aller mitfühlenden Menschen in Deutschland für die Menschlichkeit, die Hilfsbereitschaft und die Zivilcourage, die Dominik Brunner selbstlos zeigte, als er erkannte, dass andere Menschen in Not waren“.

Tausende hatten Brunner für diese Auszeichnung beim Bundespräsidialamt vorgeschlagen – auch die AZ hatte ihre Leser am Dienstag nach der furchtbaren Tat im S-Bahnhof Solln dazu aufgefordert, Brunner für diesen Orden vorzuschlagen.

Es ist das zweite Mal, dass ein Toter das Bundesverdienstkreuz erhält. Bisher war Jürgen Schumann, der Pilot der 1977 von Terroristen gekaperten Lufthansa-Maschine „Landshut“ der einzige, der den Orden posthum erhielt. Jetzt ist auch Dominik Brunner ein deutscher Held.

Der 50-Jährige war am 12. September am S-Bahnhof Solln von einem 17- und einem 18-Jährigen mit 22 Tritten zu Tode geprügelt worden. Eine Woche später wurde er in seiner Heimatgemeinde Ergoldsbach beigesetzt. Eine Woche später fand in München ein Gedenkmarsch statt, einen Tag danach eine Trauerfeier, bei der sich 1000 Menschen in Ergoldsbach von dem 50-Jährigen verabschiedet haben.

Oberbürgermeister Christian Ude und Ministerpräsident Horst Seehofer ließen Botschaften verlesen. Die Familie bedankte sich bei allen. „Die überwältigende Anteilnahme hat uns geholfen, unsere große Trauer zu ertragen“, hieß es darin. Dominik Brunner soll außerdem in Kürze auch noch mit dem Bayerischen Verdienstorden geehrt werden.

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