Bundestagswahlergebnis in München: Keine Volkspartei mehr
Der Grünen-Höhenflug in München hält an. Erhält aber einen kleinen Dämpfer. Ein Selbstläufer sind Wahlen in der zunehmend Öko-bewegten Landeshauptstadt auch für die Öko-Partei nicht. Bei der Landtagswahl wurde sie stärkste Kraft in der Stadt, bei der Stadtratswahl ebenfalls – und nun auch noch bei der Bundestagswahl.
Die neue Münchner Volkspartei? Immer mit der Ruhe. Die Grünen sind vom eigenen Ziel der vier Direktmandate weit entfernt. Ganz außer Kraft gesetzt ist die Regel, dass die Münchner ihre Interessen in Berlin vor allem von der CSU vertreten sehen, doch noch nicht. Andererseits: Die CSU kann sich nur noch mit Müh und Not zu Direktmandaten retten, weil Grün und Rot sich Stimmen wegnehmen. Das grün-rote Lager ist viel größer als das konservative. Und überhaupt: Volkspartei?
Die SPD landet nur noch auf Platz drei
Die gibt es in München nicht mehr. CSU und Grüne haben jetzt Chancen, bei allen Wahlen zu gewinnen. Das gilt zumal, weil sich hier an allen Parteispitzen eher gemäßigte Vertreter tummeln, ein zugespitzter Wahlkampf war in der Stadt wahrlich nicht zu beobachten.
Am unzufriedensten muss die SPD sein. Nirgends auch nur in der Nähe eines Direktmandats, bei den Zweitstimmen nur Platz 3. Damit kann die Partei des beliebten OBs nicht zufrieden sein. Es ist nicht der erste Fingerzeig, dass in dieser Stadt vielen das grüne Lebensgefühl am Herzen liegt. Anderen eher die Tradition. Und vielen beides. Die SPD aber tut sich immer schwerer, dazwischen noch ihren eigenen Platz zu finden.