Bundespolizei am Ende ihrer Kräfte

Um Sicherheitslücken zu verhindern, fordert die Gewerkschaft bessere Arbeitsbedingungen. Jeder zweite Bundespolizist fühlt sich überlastet.
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Halle im Flughafen München
dpa Halle im Flughafen München

Um Sicherheitslücken zu verhindern, fordert die Gewerkschaft bessere Arbeitsbedingungen. Jeder zweite Bundespolizist fühlt sich überlastet.

Aus der Sicherheitspanne am Flughafen München sind keine Lehren gezogen worden. Das beklagte am Freitag Josef Scheuring, Vorsitzender des Bezirks Bundespolizei in der Gewerkschaft der Polizei (GdP). „Man mutet den Kollegen mehr zu, als sie aushalten können“, sagte er mit Hinweis auf die Überbelastung von Bundespolizisten, vor allem am Flughafen. Dabei bezog er sich auf eine Studie der Hochschule Magdeburg- Stendal von 2009. Demnach fühlt sich jeder zweite Bundespolizist überlastet. „Ausgebrannte Kollegen sind nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.“

Rückblick: Am 20. Januar hatte ein Laptop bei der Sicherheitskontrolle Sprengstoff- Alarm ausgelöst – doch der Besitzer entkam unerkannt. Scheuring geht davon aus, dass der Mann von der Aufregung nicht einmal etwas mitbekam. Für seine Kritik in Richtung Innenpolitik fand er drastische Worte, sprach von „organisierter Unverantwortlichkeit“. Seit dem Vorfall habe sich nichts geändert. „Man muss nur auf den nächsten Zwischenfall warten. In der Zwischenzeit kann man nur hoffen, dass niemand zu Schaden kommt.“

Scheuring mahnte die personelle Aufstellung der Bundespolizei am Flughafen an: Von 938 Stellen seien nur 855 regulär besetzt. Die übrigen werden alle drei Monate durch Abordnungen aus anderen Bundesländern besetzt.

Auch brauche man sich nicht zu wundern, dass in S-Bahnen und Zügen so gut wie keine Bundespolizei präsent sei, sagte Scheuring. „Wir fordern, dass die Belastung abgebaut wird.“ Dazu müssten bundesweit 1319 freie Stellen schnellstmöglich besetzt werden. Jedoch: In diesem Jahr würden bereits weitere 130 Planstellen eingespart.

V. Assmann

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