Buggy mit Kind zwischen U-Bahn-Türen

Der Münchner Felix Bohra-Grisar schiebt seine Tochter in die U-Bahn und verletzt sich dabei zwischen Zug und Bahnsteig. Als der Fahrer „Bitte zurückbleiben“ ruft, geht alles ganz schnell.
Anne Kathrin Koophamel |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In letzter Sekunde kann Felix Bohra-Grisar den Buggy mit Tochter Sophia aus der U-Bahn ziehen. „Ich war fast starr vor Schreck.“
In letzter Sekunde kann Felix Bohra-Grisar den Buggy mit Tochter Sophia aus der U-Bahn ziehen. „Ich war fast starr vor Schreck.“

München - Der Buggy klemmt in der Zugtür, reißt Töchterchen Sophia mit in den Tunnel. Diese Schreckensvision hat der Münchner Vater Felix Bohra-Grisar für Sekunden am Bahnsteig des Partnachplatzes. „Es ging alles so schnell. Meine Angst war gewaltig“, sagt der Vater der Zweieinhalbjährigen.
Als der Vorfall passiert, sind die beiden auf dem Weg zur Kinderkrippe. Es ist kurz vor 9 Uhr, als sie an der Haltestelle Holzapfelkreuth in die U<TH>6 Richtung Innenstadt einsteigen. Am Partnachplatz steigt Felix Bohra-Grisar rückwärts aus dem Zug, zieht den Buggy hinter sich her.
Doch dann rutscht er aus und klemmt sein rechtes Bein bis zum Kniegelenk in dem Zwischenraum zwischen Zug und Bahnsteig ein. Der Kinderwagen bleibt am Einstieg hängen, „mehr drin als draußen“.
Passanten helfen dem Vater auf, er lässt den Kinderwagen kurz los – der U-Bahn-Fahrer ruft: „Bitte zurück bleiben!“ Das Signal an der Tür piept, Sophia im Buggy mittendrin. „Ich war fast starr vor Schreck“, erinnert sich Felix Bohra-Grisar. In letzter Sekunde handelt er: „Ich konnte meine Tochter samt Wagen blitzschnell zwischen den sich schließenden Türen herausziehen.“ Sekunden später fährt die U-Bahn ab. „Was wäre passiert, wenn die Türe dicht gemacht hätte?“, fragt er sich seitdem. „Es war Glück, dass es so glimpflich ausgegangen ist.“
Die AZ hat bei der MVG nachgefragt, deren Mitarbeiter den Vorfall per Video aufgezeichnet haben. Das Ergebnis fasst Sprecher Christian Mieling so zusammen: „Der Fahrer konnte den Sturz nach unserer Einschätzung nicht erkennen, weil der Blick auf den Türbereich durch mehrere Fahrgäste verdeckt war, die Herrn Bohra-Grisar beim Aufstehen geholfen haben. Vor diesem Hintergrund kann dem Fahrer kein Vorwurf daraus gemacht werden, dass er die Fahrgäste zum Zurückbleiben aufgefordert hat.“ Für den Vater „bestand keine Gefahr“, da nach ihm noch Fahrgäste eingestiegen seien.
Bohra-Grisar ist sich sicher: Der U-Bahnfahrer hat das Drama an der sich schließenden Türe nicht bemerkt. „Aber er muss doch in den Rückspiegel schauen, bevor er losfährt!“ (siehe Kasten).
Als der Vater seine Tochter in der Krippe abgeliefert hat, kommt er zur Ruhe. „Ich habe mich dort erstmal zehn Minuten auf ein Sofa gesetzt, um das alles zu verkraften, dann bin ich zum Arzt.“ An Knie und Schienbein hat er Schürfwunden. Der Arzt frischt seine Tetanusimpfung vorsichtshalber auf. Die MVG wünscht Felix Bohra-Grisar, „dass er sich gut von seinem Sturz erholt hat“. U-Bahn fahren wird er weiter. „Aber ich werde viel vorsichtiger sein.“

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.