Bub (3) überlebt Sturz aus zweitem Stock
MÜNCHEN - Ein Dreijähriger fällt beim Spielen mit seinen Geschwistern zwei Stockwerke tief – bis auf Prellungen und Schürfwunden bleibt er unverletzt.
Diesen Abend werden die Geschwister wohl nie vergessen. Als sie mit ihrem dreieinhalbjährigen Bruder wild in der Wohnung der Eltern in Giesing spielen, klettert der Kleine plötzlich auf die Fensterbank, rutscht ab und stürzt hinunter – zwei Stockwerke tief. Er landet auf dem Rasen, der aber mit Pflastersteinen durchzogen ist. Doch was die Sanitäter vorfinden, grenzt an ein Wunder: Das Kind ist fast unverletzt.
Prellungen und Schürfwunden, das scheint alles zu sein, was dem Kind bei dem Sturz aus sechs Metern Höhe passiert ist. Auch der Kindernotarzt, der hinzugerufen wird, stellt keine inneren Verletzungen fest. Trotzdem kommt der Dreijährige zur eingehenden Untersuchung in eine Münchner Kinderklinik.
„Dass ein Kind beinahe unverletzt bleibt, das ist mir in meiner langen Zeit als Kindernotärztin nie passiert“, sagt Anette Meidert, die in Pasing als Kinderärztin arbeitet. „Kinder fallen oft mit dem Kopf voran, weil der das schwerste Körperteil ist. Nacken- oder Kopfverletzungen können aus dieser Höhe tödlich sein. Wenn das Kind auf die Weichteile, zum Beispiel den Popo gefallen ist, hatte es ein Riesenglück.“
Dass der Bub weiter im Krankenhaus beobachtet wird, ist trotzdem notwendig: Eine Gehirnerschütterung oder auch langsame Sickerblutungen im Gehirn, könnten oft erst später erkannt werden, sagt die Ärztin. Sie selbst hat schon viele Kinder mit schweren Verletzungen versorgt, so ungeschoren wie der kleine Bub aus Giesing, kam keines davon. „Aber“, fügt sie hinzu, „Kinder sind zäh und haben viele Schutzengel“.
jo
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