BR-Moderator kandidiert doch nicht für den Münchner Stadtrat

Nicht mal einen Monat ist es her, dass die AZ den BR-Moderator Roman Roell auf dem Viktualienmarkt getroffen hat. Es ging bei diesem Treffen nicht um seine Sendung, die Abendschau, sondern um Politik: Roell ließ sich für die CSU-Stadtratsliste aufstellen. Er sollte auf Platz 37 antreten. Kümmern wolle er sich vor allem um die Verkehrspolitik, erzählte Roell. Er lebt in der Nähe des Viktualienmarktes, engagiert sich in der Bürgerinitiative Altstadt/Tal, die für den Erhalt der Parkplätze kämpft. CSU-Parteimitglied ist Roell allerdings nicht.
Im Abendschau-Team gebe es einen personellen Engpass
Überraschend gibt Roell nun bekannt: Er zieht seine Kandidatur zurück. "Ein plötzlich aufgetretener längerfristiger personeller Engpass im Abendschau-Team wird mich in nächster Zeit in besonderer Weise zeitlich beanspruchen", schreibt er. "Das ist eine Situation, in der ich meine Herzenssendung nicht im Stich lassen kann und werde, die seit mittlerweile 13 Jahren meine berufliche Heimat ist."
Zeitlich ließen sich beide Tätigkeiten nun "unter diesen völlig neuen Rahmenbedingungen" nicht mehr miteinander vereinbaren, schreibt Roell außerdem. "Ich könnte mich für die Bürgerinnen und Bürger meiner Heimatstadt nicht so intensiv einbringen, wie es mein Anspruch ist." Sein kommunalpolitisches Engagement werde er in der Bürgerinitiative Altstadt/Tal fortsetzen.
Und wie reagiert die CSU darauf? Die schreibt in einer Mitteilung: "Wir verstehen und respektieren seine persönliche Entscheidung ausdrücklich." Und: "Sein Rückzug erfolgt aus persönlichen Gründen, die wir nachvollziehen können." Komplett neu aufgestellt muss die CSU-Liste nicht werden. Alle Kandidaten ab Platz 37 rücken einen Platz vor. Das bedeutet: Auf Roells Platz steht nun Florian Wimmer. Und für den 80. Platz auf der Liste rückt Stephan Rauhut nach.