Bombe in Schwabing: "Keine Hilfe von der Stadt"

Im AZ-Café im Ringelnatz geht’s um die Bombe in Schwabing. Ein Sprengmeister erklärt, warum seine Kollegen alles richtig gemacht haben. Und ein Betroffener erhebt schwere Vorwürfe
Annette Zoch |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Diskutierten gestern im Café Ringelnatz: AZ-Redakteur Willi Bock, Ladenbesitzer Ronny Kleiner, Wolfgang Fuchs von der Versicherungskammer Bayern und Sprengmeister Heinrich Scho.
dpa/Daniel von Loeper 33 Diskutierten gestern im Café Ringelnatz: AZ-Redakteur Willi Bock, Ladenbesitzer Ronny Kleiner, Wolfgang Fuchs von der Versicherungskammer Bayern und Sprengmeister Heinrich Scho.
Ein mit Stroh beladener Traktor steht Montagnacht auf der Leopoldstraße neben einem Feuerwehrauto. Der Sprengmeister will den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg mit Stroh und Sand abdecken, um bei der kontrollierten Sprengung die Detonation zu dämpfen. Wenn die Bombe unkontrolliert hochgehe, werde die Druckwelle das Nachbargebäude zerstören und einen Splitterregen verursachen.
Marc Müller, dpa 33 Ein mit Stroh beladener Traktor steht Montagnacht auf der Leopoldstraße neben einem Feuerwehrauto. Der Sprengmeister will den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg mit Stroh und Sand abdecken, um bei der kontrollierten Sprengung die Detonation zu dämpfen. Wenn die Bombe unkontrolliert hochgehe, werde die Druckwelle das Nachbargebäude zerstören und einen Splitterregen verursachen.
So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Simon Aschenbrenner, dapd 33 So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Am Krater: OB Christian Ude lässt sich das Ausmaß der Schäden erklären.
Tim Wessling 33 Am Krater: OB Christian Ude lässt sich das Ausmaß der Schäden erklären.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Zwei Tage nach der Sprengung sieht sich AZ-Reporter Tim Wessling in der Feilitzschstraße um - und redet mit Anwohnern und Passanten.
Tim Wessling 33 Zwei Tage nach der Sprengung sieht sich AZ-Reporter Tim Wessling in der Feilitzschstraße um - und redet mit Anwohnern und Passanten.
Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Tim Wessling 33 Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Tim Wessling 33 Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Tim Wessling 33 Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Tim Wessling 33 Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Tim Wessling 33 Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Tim Wessling 33 Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Tim Wessling 33 Die Feilitzschstraße in Schwabing - Tag 2 nach der Bombe - die Bilder
Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
Einsatzfotos der Feuerwehr München 33 Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
Einsatzfotos der Feuerwehr München 33 Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
Einsatzfotos der Feuerwehr München 33 Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
Einsatzfotos der Feuerwehr München 33 Feuer, Rauch, zerborstene Fenster - nach der Sprengung der Bombe hat die Feuerwehr viel zu tun: Umherfliegendes Stroh hatte Brände verursacht.
So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Simon Aschenbrenner, dapd 33 So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Simon Aschenbrenner, dapd 33 So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Simon Aschenbrenner, dapd 33 So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Simon Aschenbrenner, dapd 33 So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Simon Aschenbrenner, dapd 33 So ging die Bombe hoch - die Explosion in Bildern!
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst. Auch OB Ude ist vor Ort.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst. Auch OB Ude ist vor Ort.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst. Auch OB Ude ist vor Ort.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst. Auch OB Ude ist vor Ort.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Nach der Sprengung der Fliegerbombe in München: Ein Mann steht vor einem völlig ausgebrannten Laden in unmittelbarer Nähe des Bombenkraters.
dpa 33 Nach der Sprengung der Fliegerbombe in München: Ein Mann steht vor einem völlig ausgebrannten Laden in unmittelbarer Nähe des Bombenkraters.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.
Tim Wessling 33 Schwabing am Tag nach der Bombensprengung: Die Spuren der Detonation sind deutlich zu erkennen. Im Laufe des Vormittags werden die Schäden an den Gebäuden der Umgebung erfasst.

Im AZ-Café im Ringelnatz geht’s um die Bombe in Schwabing. Ein Sprengmeister erklärt, warum seine Kollegen alles richtig gemacht haben. Und ein Betroffener erhebt schwere Vorwürfe

München - Ein blaugrauer Van fährt vor dem Café Ringelnatz vor – „Kampfmittelräumdienst“ steht darauf. Nein, im AZ-Café wurde keine neue Bombe gefunden. Es ging um die alte Schwabinger Bombe von Ende August.

Sprengmeister Heinrich Scho aus Inchenhofen bei Augsburg stellte sich den Fragen der AZ-Leser. Fast hätte er die Bombe selbst entschärft – aber er konnte nicht kommen, weil er damals bei einem anderen Einsatz in Klosterlechfeld war. „Ich habe schon mal eine Bombe mit Langzeitzünder gehabt“, sagt er. „Die sind extrem gefährlich. Ein Himmelfahrtskommando. Man arbeitet gegen die Zeit. Das Ding kann jederzeit detonieren.“

Die Bombennacht in Schwabing: Der Liveticker zum Nachlesen

Was fast alle im Publikum wissen wollten: Warum wurde Stroh zur Dämmung genommen? Warum nicht Sand oder Kies? Warum wurde das Stroh nicht gewässert? „Stroh zu wässern dauert viel zu lange“, sagt Scho. „Dann wäre das Erdreich aufgeweicht, außerdem ist Wasser ein guter Überträger von Druckwellen. Kies ist sogar gefährlich, die kleinen Steine werden durch die Wucht der Detonation richtige Geschosse.“ Um so große Mengen Sand anzubringen, sei die Zeit zu knapp und die Straßen in Altschwabing zu eng gewesen. Sein Fazit: „Meine Kollegen haben alles richtig gemacht.“

Das Schwabing-Beben

AZ-Leser Horst Engler-Hamm meldet sich zu Wort: „Wir haben in unserem Haus in der Marktstraße 1 einen Schaden von über einer Million. Warum hat uns niemand gesagt, dass wir Fenster und Türen öffnen sollen? Dann wären vielleicht nur 60 Prozent der Schäden entstanden.“ Das kann auch Sprengmeister Scho nicht erklären: „Im Krieg hat man Fenster und Türen auch geöffnet, dann gingen die Druckwellen durch. Wenn die Feuerwehr das aber über den Kopf des Sprengmeisters im Einzelfall anders entscheidet, dann muss das die Feuerwehr auf ihre Kappe nehmen. Das war offenbar ein bisschen schlecht koordiniert.“

Der Tag nach der Bombe: Die Bilder aus Schwabing

Bei diesen Worten schaut Ronny Kleiner verbittert. Seine Boutique „Bliss“ ist direkt neben dem Bombenloch und komplett ausgebrannt. „Ich habe seit der Bombe schon rund 20.000 Euro in die Hand nehmen müssen, nur um alle meine Schäden zu belegen.“

So schätzen Experten den Schaden ein

„Wir versuchen, schnell zu begleichen“, sagt Wolfgang Fuchs von der Versicherungskammer Bayern. Er rechnet mit Gesamtschäden von 3,5 Millionen Euro. Die gezahlten Schäden will die Versicherungskammer wieder reinholen: „Wir prüfen gerade, wen wir dafür in Regress nehmen können“, sagt Fuchs. „Stadt und Freistaat wollen aber nicht zahlen.“

Bombe in Schwabing: Das ist der Explosions-Filmer

Ronny Kleiner hofft, seine Boutique im Frühjahr 2013 wieder eröffnen zu können. Auch gesundheitlich geht es ihm schlecht: „Ich schlafe kaum, habe Hautprobleme. Ich bin vor allem persönlich enttäuscht von Christian Ude. Ich habe immer gedacht, er ist ein herzlicher Mensch. Aber von der Stadt kommt null Unterstützung, gar nichts.“ Man habe ihm nur eine Telefonnummer gegeben, und da sei er in der Warteschleife für Hartz-IV-Empfänger gelandet. „Ich muss jetzt auf dem Klageweg gegen die Stadt vorgehen. Noch nicht mal zu einem Gespräch mit meinem Anwalt war die Stadt bereit. Das ist doch traurig!“

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.