"Bobby" deckt "Grace Kelly": Streit um Welpen
MÜNCHEN - Ein Rüde hat die reinrassige „Grace Kelly“ in einer Hotellobby gedeckt. Das Ergebnis: Vier Welpen – und das Frauchen will Schadenersatz
Wau – vier süße Hundewelpen kosten 4000 Euro Schadenersatz: Den soll das Frauchen des Mischlingsrüden „Bobby“ (4) bezahlen. Grund: Der freche „Bobby“ hat die ältere und reinrassige Havaneser-Dame „Grace Kelly“ (7) unerlaubt in einer Nobel-Hotel-Lobby gedeckt. Bis zum Wurf hatte das Frauchen von „Grace Kelly“ hohe Tierarztkosten und mehrere Arbeitsausfälle.
„Das Geld möchte meine Mandantin erstattet haben. Falls keine gütliche Einigung erzielt werden kann, müssen wir vor Gericht klagen“, sagt Rechtsanwalt Lutz Libbertz.
Es geschah mittags am 29.November 2009: Karin H. (63, Name geändert) hatte im Münchner Nobelhotel Mandarin geschäftlich etwas zu erledigen. Immer mit dabei: die weiße Havaneserin „Grace Kelly“. „Ich war gerade in einem Gespräch. Plötzlich sah ich in einer Ecke meine arme Grace mit diesem Malteser“, so Karin H. Als sie die Tiere trennte, war es schon zu spät: „Ich habe die andere Hundebesitzerin angeschrien, warum sie nicht besser auf ihr wildes Tier aufpassen kann. Die hat nur gesagt, wenn es was wird, nimmt sie mir eins ab.“
Danach ging der Stress für Karin H. richtig los. Kaum war „Grace Kelly“ trächtig, bekam sie Herzprobleme. Zwei Mal hatte die kleine Hundedame im Januar 2010 einen plötzlichen Herzstillstand. Der Tiernotarzt musste alarmiert werden. Kein Wunder, dass es dem Tier so schlecht ging: Vier Welpen musste die 27 Zentimeter kleine und sechs Kilo leichte „Grace Kelly“ mit sich rumschleppen.
Am 29. Januar 2010 kamen die Jungen per Kaiserschnitt in der Chirurgischen Tierklinik zur Welt. Karin H. musste die ersten Wochen für die kleinen Rüden sorgen. Futter, Spielzeug, Schlafunterlagen: „Zum Glück haben die Tiere jetzt ein gutes Zuhause gefunden“, sagt Karin H. Neben den 2000 Euro Unkosten für Tierarzt und Welpen-Erst-Ausrüstung hatte Karin H. auch Arbeitausfall: „Der muss mir natürlich auch erstattet werden.“ Falls nicht, müssen die Richter entscheiden. T. Huber
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