BMW-Manager bestochen

Erst wollte er nicht so recht, dann rang sich Maximilian K. aber zu einem vollen Geständnis durch. Der 48-jährige bekannte sich schuldig, als Geschäftsführer einer Zulieferer-Firma einen BMW-Manager mit 400000 Euro bestochen zu haben.
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MÜNCHEN - Erst wollte er nicht so recht, dann rang sich Maximilian K. aber zu einem vollen Geständnis durch. Der 48-jährige bekannte sich schuldig, als Geschäftsführer einer Zulieferer-Firma einen BMW-Manager mit 400000 Euro bestochen zu haben.

Der Angeklagte hatte sich für seine Firma weitere BMW-Aufträge versprochen. Auf Grund seines Geständnisses beließ es das Gericht bei einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren wegen Untreue und Bestechung im geschäftlichen Verkehr, die auf Bewährung ausgesetzt wurde. Der Familienvater muss zusätzlich 200000 Euro als Bewährungsauflage zahlen.

Der bestochene frühere BMW-Hauptabteilungsleiter Einkauf ist inzwischen zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Bei ihm waren bei der Vorbereitung der Fahrzeugausstattung die Fäden zusammengelaufen. Das hatte er sich zunutze gemacht. Maximilian K. sprach er nach einer Golfrunde beim gemeinsamen Abendessen an. „Ich glaube, er redete von ’Altersvorsorge’ und dass er 200000 Euro bräuchte. Ich habe zunächst gesagt: ’Das geht nicht’“, erinnerte sich Maximilian K. vor Gericht.

"Falsch verstandene Loyalität"

Später überlegte er es sich aber anders. Insbesondere weil er Nachteile für seine Firma fürchtete, falls der Mann an der BMW-Schaltstelle vergrätzt wird. Er kontaktierte einen Kollegen, der bereits seit 2001 ein System mit Scheinrechnungen und Auslandstransfers zur Beschaffung von Schmiergeldern betrieb. Mit seiner Hilfe gelang es Maximilian K. das nötige Geld für die Bestechung zu besorgen. Seine Firma erhielt tatsächlich die gewünschten Aufträge, unter anderem für die Mittelkonsole des 3-er BMW.

„Falsch verstandene Loyalität“, so wertete das Gericht das Verhalten des Angeklagten. Und auch die Firma zeigte sich wenig erfreut über die illegalen Methoden. Sie kündigte ihm im Februar 2006 fristlos. Inzwischen hat Maximilian K. aber einen neuen, wenn auch weniger gut bezahlten Job gefunden.

John Schneider

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