Blutiger Streit: Jugendlicher überlebt zehn Messerstiche

Bei Auseinandersetzung vor dem „Musikpalast“ mischt sich ein 18-Jähriger aus Gilching ein – und wird brutal niedergestochen – doch er hat noch Glück, seine dicke Winterjacke rettet ihm das Leben.
von  Abendzeitung
Vor der Diskothek kam es zum blutigen Streit zwischen Jugendlichen
Vor der Diskothek kam es zum blutigen Streit zwischen Jugendlichen © Reinhard Keck

MÜNCHEN - Bei Auseinandersetzung vor dem „Musikpalast“ mischt sich ein 18-Jähriger aus Gilching ein – und wird brutal niedergestochen – doch er hat noch Glück, seine dicke Winterjacke rettet ihm das Leben.

Er wollte seinem Freund helfen – und wäre dabei fast ums Leben gekommen. Bei einer Messerstecherei vor der Diskothek „Musikpalast“ wurde ein 18-Jähriger aus Gilching schwer verletzt – und hatte dabei noch großes Glück: Zehn Mal stachen die Angreifer auf ihn ein – doch dank seiner dicken Winterjacke drang die Klinge nicht tief in seinen Körper ein.

Samstagnacht, kurz nach Mitternacht, entdeckt der 18-jährige Arbeitslose seinen Spezl vor der Tür der Disco. Der Freund, ein ebenfalls 18-Jähriger Schüler angolanischer Herkunft, ist mit einer Gruppe von zehn Jugendlichen in Streit geraten. Der junge Mann wird trotz seiner kräftigen Statur und seiner Körpergröße von zwei Metern immer wieder provoziert. Erst wird gebrüllt, dann geschubst. Dann mischte sich der junge Mann aus Gilching ein. Um seinen Freund zu verteidigen, schlägt er einem der Provokateure mit der Faust ins Gesicht. Doch bei Fäusten bleibt es nicht. Es werden Messer gezogen.

„Es sah schlimm aus, überall war Blut“, erzählt Roberto K. Der Arzt war kurz nach der Messerstecherei zum Musikpalast geeilt. Sein Sohn feiert an Wochenenden regelmäßig in der Diskothek. „Ich hatte zuerst Angst, mein Kind könnte darin verwickelt sein, als ich hörte, was dort passiert war“, sagt der Arzt.

Roberto K. ist erleichtert, als er merkt, dass sein Sohn nicht vor Ort ist. Dennoch bietet sich ihm ein schlimmes Bild.

„Es gab einige Gäste mit kleineren Schnittwunden, ich musste Erste Hilfe leisten.“ Bis die Rettungskräfte eintreffen, versorgt der Internist und Notfallmediziner die Verletzten. Doch jener 18-Jährige, den die Angreifer offenbar töten wollten, ist zu diesem Zeitpunkt schon verschwunden. Statt auf den Notarzt zu warten, organisiert er sich seinen eigenen Rettungsdienst.

Zehn Mal haben die Angreifer mit dem Messer zugestochen, der Gilchinger hat Wunden an den Armen, Beinen und am Oberkörper. Seine Jacke ist blutrot gefärbt, doch sie schützt ihn wie eine Rüstung. „Es war sein Glück, dass er so eine dicke Winterjacke an hatte, die hat ihn beschützt“, sagt ein Polizeisprecher. Nach der Messer-Attacke flüchten die Angreifer. Ihr Opfer steigt in ein Taxi und lässt sich ins Krankenhaus chauffieren. Zwar hat er blutende Wunden am ganzen Körper, doch sie sind nicht tief. Nach nur einer Nacht in der Klinik kann der 18-Jährige wieder nach Hause.

Was den brutalen Streit ausgelöst hat, ist noch unklar. Roberto K. meint: „Es gibt da immer mal wieder Probleme mit Drogen“.

Doch laut Polizei waren weder der jungen Mann aus Gilching, noch sein angolanischer Spezl alkoholisiert. Auch hatten sie wohl keine Drogen konsumiert.

Die Polizei fahndet nun nach den Angreifern. Einer der Messerstecher hatte eine auffällige Narbe im Gesicht und war nur 1,70 Meter groß. Hinweise: Polizei Tel. 29100 R. Keck

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