Bischof Bohdan ruft zum Gebet für die Ukraine - München betet mit

Mit einem emotionalen Gottesdienst dankt die Ukrainische Katholische Gemeinde Helfern und fordert das Kriegsende.
von  Irene Kleber
"Vergelt's Gott", sagt Bischof Bohdan Dzyurakh zu allen Helfern.
"Vergelt's Gott", sagt Bischof Bohdan Dzyurakh zu allen Helfern. © Daniel von Loeper

München - Viel Schmerz ist in den Gesichtern zu lesen, unendliche Trauer - aber auch Hoffnung und Zuversicht, als Bischof Bohdan Dzyurakh zum Gebet für die Ukraine ruft. Zum Gottesdienst in der ukrainischen katholische Kirche Maria Schutz und Hl. Apostel Andreas in Untergiesing sind an diesem Sonntag nicht nur viele aus der Pfarrgemeinde gekommen, sondern auch erste Menschen, die es elf Tage nach Kriegsbeginn aus Putins Bombenwahnsinn ins sichere München geschafft haben.

Auch Minister Georg Eisenreich, IHK-Präsident Klaus Josef Lutz und Generalkonsul Yuriy Yarmilko (v.l.) besuchen den Gottesdienst.
Auch Minister Georg Eisenreich, IHK-Präsident Klaus Josef Lutz und Generalkonsul Yuriy Yarmilko (v.l.) besuchen den Gottesdienst. © Daniel von Loeper

Auch Bayerns Justizminister Georg Eisenreich, der mit dem ukrainischen Generalkonsul Yuriy Yarmilko, IHK-Präsident Klaus Josef Lutz und dem Anwalt Stavros Kostantinidis, einem Freund der Gemeinde, die Messe besucht hat, will ein Zeichen setzen. "Kinder, Frauen, Männer sterben", sagt Eisenreich, "Putin muss das Töten sofort beenden."

Bischof und Pfarrer beten in der Sonntagsmesse der ukrainischen katholische Kirche an der Schönstraße für die Ukraine und das Ende des Krieges.
Bischof und Pfarrer beten in der Sonntagsmesse der ukrainischen katholische Kirche an der Schönstraße für die Ukraine und das Ende des Krieges. © Daniel von Loeper

Tausende Münchner helfen freiwillig

Seit Kriegsbeginn engagieren sich Tausende Münchnerinnen und Münchner als freiwillige Helfer. Aber auch Münchner Unternehmen spenden Geld und organisieren Hilfstransporte - wie die Baywa, die mit den Johannitern 22 Sattelschlepper mit 400 Tonnen Babynahrung und Hygieneartikeln ins Kriegsgebiet geschickt hat. "Ich rufe auch andere Unternehmen auf, Hilfe zu leisten", sagt Klaus Josef Lutz in der Kirche, "wir müssen handeln."

Rund 150 Ukrainer und Münchner besuchen die Messe.
Rund 150 Ukrainer und Münchner besuchen die Messe. © Daniel von Loeper

In den nächsten Tagen werden Hunderte Geflüchtete, vor allem Frauen und Kinder, München erreichen und die offenen Arme der Stadtgesellschaft brauchen. Bischof Bohdan sagt jetzt schon "Vergelt's Gott" - mitten hinein in die melancholische Chormusik. Und er spricht aus, wofür alle innig beten: "Wir werden diesen Krieg überstehen."

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