Bildungsstreik: "Schule macht krank"

Heute starteten die Aktionen zum fünftägigen Schülerstreik. Die Schüler und Studenten fordern die Abschaffung des G8-Abiturs, der Studiengebühren und des dreigliedrigen Schulsystems.
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Schon biem Schulstreik im vergangenen November nahmen etwa 3000 Münchner Schüler teil.
Daniel von Loeper Schon biem Schulstreik im vergangenen November nahmen etwa 3000 Münchner Schüler teil.

MÜNCHEN - Heute starteten die Aktionen zum fünftägigen Schülerstreik. Die Schüler und Studenten fordern die Abschaffung des G8-Abiturs, der Studiengebühren und des dreigliedrigen Schulsystems.

Rund 30 Studenten schlugen gestern ein Zeltlager vor der Ludwig-Maximilians-Universität auf. Dabei ging es ihnen aber nicht um Lagerfeuerromantik, sondern um Protest. Bis Samstag wollen Münchner Schüler und Studenten mit dieser und anderen Aktionen gegen das Bildungssystem protestieren. „Wir möchten ein Zeichen setzen, dass so groß ist, dass die Politiker nicht daran vorbeikommen“, sagt Malte Pennekamp vom Bündnis „Bildungsstreik 2009“.

Geht es nach den Schülern und Studenten, müssen umfassende Bildungsreformen her. Dazu gehört die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, des G8-Abiturs und der Schulgebühren. „Wir wollen eine Schule für alle und bessere Lehr- und Lernbedingungen“, sagt Pennekamp. „Der Hauptschulabschluss ist einfach nichts mehr wert.“

Unter dem Motto „Schule macht krank“, soll heute eine Schule unter Quarantäne gestellt werden. Auch „Banküberfälle“ (AZ berichtete) sind geplant: „Wir werden massenhaft in Banken einfallen und um Kredite ansuchen. Auch die Bildung braucht eine Zukunft, nicht nur die Banken.“

Höhepunkt der Aktionen ist die Großkundgebung am Mittwoch. Dann treffen sich die Demonstranten um 8 Uhr am Geschwister-Scholl-Platz, die Abschlusskundgebung findet am Odeonsplatz statt. Auch in Nürnberg, Eichstätt, Bayreuth, Bamberg, Würzburg, Augsburg und Regensburg gehen die Schüler und Studenten für bessere Bildung auf die Straße.

Pennekamp rechnet mit reger Beteiligung. „Ich denke, dass bayernweit rund 20 000 Menschen zu den Kundgebungen kommen.“ Für die Schüler könnte das problematisch werden, denn sie dürfen nicht einfach vom Unterricht fernbleiben. Wer es trotzdem tut, dem droht ein Verweis.

So streng will der Schulleiter des Lion-Feuchtwanger-Gymnasiums in der Freiligrathstraße nicht verfahren. „Wer streikt, muss den Stoff nacharbeiten“, sagt Wolfgang Fladerer. „Das ist bei uns Praxis.“ Die Forderung, das dreigliedrige Schulsystem abzuschaffen, hält er für utopisch. Es wird sich zeigen, ob die Protestaktionen etwas ausrichten können.

dur

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