Bewiesen: Es ist viel los in der Kaufinger
Eine Studie misst die Passantenzahlen in der Fußgängerzone – München landet auf Platz 3. Das Immobilien-Unternehmen Engel & Völkers hat nachgezählt in den Shopping-Meilen der Republik.
MÜNCHEN Wie viel ist los auf Deutschlands Einkaufstraßen? Das Immobilien-Unternehmen Engel & Völkers hat nachgezählt in den Shopping-Meilen der Republik: Das Ergebnis: Das Rheinland ist im Konsumrausch, die Kaufingerstraße landet auf dem dritten Platz, die Neuhauser Straße auf dem siebten Rang.
Gezählt wurden die Passanten an einem Samstag von 11 bis 13 Uhr. Pro Stunde flanieren in der Hohe Straße in Köln 12 591 Menschen – das ist der erste Platz. Im Vorjahr war die Einkaufsmeile in der Domstadt noch auf Rang 13 gelandet. Damals war die Bahnhofstraße in Hannover der Spitzenreiter. Auf Rang zwei landet die Frankfurter Zeil mit 11768 Passanten – die Bronzemedaille holt die Kaufingerstraße mit 11 547 Menschen, Damit hat sich die eine Hälfte der Münchner Fußgängerzone von Platz 4 auf Platz 3 verbessert. Die Neuhauser Straße ist hingegen von Platz 3 auf Rang 7 abgerutscht – 8187 potenzielle Kunden wurden hier pro Stunde gezählt.
Die Top Ten wird vom Rheinland dominiert – neben der Hohe Straße ist auch noch eine weitere Straße aus Köln und zwei aus Düsseldorf unter den Top Ten. Auch Hannover ist zwei Mal vertreten.
Das Hamburger Immobilienunternehmen erhebt die Passantenfrequenz seit 1994, dieses Jahr wurden 48 Standorte unter die Lupe genommen. Erstmals mit dabei: Die Sendlinger Straße. Sie landet an einem Samstag mit 2696 Passanten auf dem 34. Rang – damit ist hier immerhin mehr los als in der bestfrequentierten Lage von Braunschweig oder Mannheim. Und sogar auf dem Berliner Ku’damm ist an einem Einkaufswochenende deutlich weniger los. Wenn das kein Argument ist, die Idee, die Sendlinger Straße in eine Fußgängerzone zu verwandeln, Realität werden zu lassen.
Für Kaufleute und Immobilienhändler sind diese Zahlen ein wichtiger Orientierungspunkt: „Die Frequenzzählung gilt als wesentlicher Indikator für die Standortqualität und somit für die Umsatzchancen und die Rentabilität der Einzelhändler sowie der Filialisten“, erklärt Christoph Nelles, Geschäftsführer von Engel & Völkers Commercial München. Auch er sieht in der Sendlinger Straße ein großes Entwicklungspotenzial: Gerade für überregional agierende Markenfirmen lohne sich ein Blick auf dieses Gebiet. Die Mieten sind niedriger und durch die Umgestaltung des ehemaligen Areals der Süddeutschen Zeitung und der Abendzeitung erwartet er „einen Entwicklungsschub“.
Zumal – auch diese Zahlen hat das Unternehmen erhoben – der Zustrom zur Fußgängerzone und zur Sendlinger Straße auch an einem Dienstag nicht abebbt: An diesem Werktag sind ab 16 Uhr fast genau so viele Menschen wie am Samstag unterwegs. tha
- Themen:
- Sendlinger Straße