Bettelmafia: Rumänen-Trio wegen Betrugs verurteilt
MÜNCHEN - Sie holten arme Landsleute nach München. Doch statt zur versprochenen Arbeit schickten die Rumänen sie zum Betteln auf die Straße: Drei Männer sind vom Landgericht München wegen Nötigung und Bettelbetrugs zu Freiheitsstrafen von je zwei Jahren mit Bewährung verurteilt worden.
Die 26 bis 33 Jahre alten Angeklagten aus Rumänien hatten ihrem Geständnis zufolge im Sommer dieses Jahres Landsleute unter dem Vorwand nach Deutschland gelockt, sie könnten als Erntehelfer etwa 800 Euro im Monat verdienen. Nach der Ankunft wurden die mittellosen und der deutschen Sprache nicht mächtigen Rumänen zum Betteln gezwungen.
Die Angeklagten brachten ihre Opfer in einem Zeltlager unter, wo sie ihnen mitteilten, sie müssten die Transportkosten durch Betteln „abarbeiten“. Sie bekamen „Bettelkarten“, die ihr Schicksal als Hochwasseropfer vorgaukelten.
Das eingenommene Geld (20 bis 80 Euro pro Person und Tag) nahmen die Angeklagten an sich und überwiesen es nach Rumänien. Eines der Opfer machte schließlich am Münchner Hauptbahnhof Polizeibeamte auf sich aufmerksam und sorgte für die Festnahme der Täter. (dpa)
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