Betrunkener fährt den kleinen Maxi um

Der siebenjährige Maximilian wollte nur den Frankfurter Ring überqueren als plötzlich ein weißer Peugeot in seinen kleinen Körper raste. Sein gleichaltriger Freund sah geschockt zu, wie der Bub durch die Luft geschleudert wurde. Doch Maximilian hatte ein Riesenglück.
von  Abendzeitung
Hier passierte der schreckliche Unfall.
Hier passierte der schreckliche Unfall. © Daniel von Loeper

MÜNCHEN - Der siebenjährige Maximilian wollte nur den Frankfurter Ring überqueren als plötzlich ein weißer Peugeot in seinen kleinen Körper raste. Sein gleichaltriger Freund sah geschockt zu, wie der Bub durch die Luft geschleudert wurde. Doch Maximilian hatte ein Riesenglück.

Es ging um eine Sekunde. Maxi N. (7) passte kurz nicht auf, lief zu spät oder zu früh vom Grünstreifen auf den Frankfurter Ring kurz vor der Brücke über die Ingolstädter Straße – dann raste der weiße Peugeot in seinen kleinen Körper. Sein gleichaltriger Freund Daniel sah geschockt zu, wie Maximilian durch die Luft geschleudert wurde und auf die Straße prallte.

Der Fahrer des Peugeot 605, ein 58-jähriger Münchner, hatte Maxi wegen der hohen Büsche auf dem Streifen nicht gesehen – allerdings war er am Unfall nicht unschuldig. Er hatte getrunken. Und er hatte seit Jahren keinen Führerschein. Wegen Trunkenheit am Steuer.

Dennoch hielt der Mann an, beging keine Fahrerflucht. Maximilian wurde von Rettungsassistenten in eine Klinik gebracht. Laut Polizei geht es ihm den Umständen entsprechend. Der Bub aus Milbertshofen erlitt einen Oberschenkelbruch und hat einen Verdacht auf einen Schädelbruch. Maxi schwebt aber nicht in Lebensgefahr – ein Riesenglück.

Die beiden Jungs hatten den Frankfurter Ring auf Höhe der Nummer 122 überqueren wollen. Dort sind die beiden zweispurigen Fahrbahnen durch einen etwa einen Meter breiten Grünstreifen voller dicker Büsche getrennt. Maximilian N. und Daniel trippelten vor der Shell-Tankstelle über die erste Fahrbahn und blieben auf dem Fahrstreifen stehen. Daniel traute sich nicht weiter – also ging Maximilian alleine los.

Ob der 58-Jährige Peugeot-Fahrer ohne seine ein, zwei Bier im Blut schneller gebremst hätte, soll jetzt ein Gutachter der Polizei ermitteln. Laut dem Chef der Verkehrspolizei, Jürgen Notka, trifft Maxis Eltern aber keine Mitschuld. „Mittlerweile erwartet man von einem Siebenjährigen, dass er allein im Straßenverkehr zurecht kommt.“ Außerdem könne man Jungs in diesem Alter „nicht anketten“, sagte Notka. „Wir werden diesen Aspekt zwar in diesem konkreten Fall überprüfen“, sagte er weiter, „Die Eltern sind aber wohl genug gestraft worden.“

Thomas Gautier

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