Besoffener U-Bahn-Fahrer: So reagiert die MVG

München - Die Trunkenheitsfahrt eines 46 Jahre alten U-Bahn-Chauffeurs am Dienstagnachmittag mit der U1 durch München (AZ berichtete exklusiv) sorgt auch am Tag danach für heftige Reaktionen. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wurde nach eigenen Angaben auf den Zug aufmerksam, als er ein rotes Signal überfuhr und zwangsgebremst wurde. An der Endhaltestelle eine Station später sei der Fahrer abgelöst und die Polizei eingeschaltet worden.
Der Fahrer hätte aufgrund seines Zustands keine U-Bahn mehr betreten dürfen, unterstrich die MVG, die sich zugleich bei den betroffenen Fahrgästen entschuldigte. „Der Vorfall ist vollkommen inakzeptabel und hatte deswegen auch sofortige Konsequenzen“, sagte der MVG-Betriebsleiter und Ressortleiter Schiene, Michael Richarz, laut Mitteilung. Dem Fahrer seien sofort die Fahrerlaubnis entzogen und der Fahrschlüssel abgenommen worden. „In jedem Fall erwarten den Mitarbeiter schärfste arbeitsrechtliche Konsequenzen wegen Verstößen gegen Dienstvorschriften, denn selbstverständlich gilt im MVG-Betriebsdienst eine strikte Null-Promille-Grenze.“
Laut Polizei hatten Fahrgäste den U-Bahnfahrer angesprochen und Alkoholgeruch bemerkt. Beim Aussteigen an der Endhaltestelle habe ein alarmierter MVG-Mitarbeiter ebenfalls Alkoholgeruch festgestellt, der Mann habe glasige Augen gehabt und sei unsicher gegangen. Er sei nach einem Atemalkoholtest zur Blutentnahme ins Institut für Rechtsmedizin gebracht und dann nach Hause entlassen worden. Laut Ermittlerkreisen hatte er zwei Promille. Ihn erwartet seitens der Polizei eine Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr.