Besetzter Audimax: Wann wird geräumt?
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann die Studenten das Audimax verlassen müssen – der Uni-Rektor sagt: „Das ist Hausfriedensbruch“
MÜNCHEN Eine Annäherung liegt derzeit in weiter Ferne. Die Studenten bleiben stur. Und LMU-Rektor Bernd Huber bleibt das auch.
Am Freitag endete die Frist, die Huber den Studenten gesetzt hatte. Sein Angebot (AZ berichtete) sei „nicht weiter verhandelbar“. Konkret bot er den Besetzern des Audimax an, sich für die Einführung einer Verfassten Studierendenschaft einzusetzen und Kommissionen zur Prüfung der Studiengebühren und zur Verbesserung des Bachelor/Master-Systems einzusetzen. Doch das reicht den Studierenden nicht. Deshalb verlassen sie auch das Audimax nicht, wie Huber es gefordert hatte.
„Die Hochschulleitung soll das Angebot präzisieren. Es ist hier niemand in das Audimax gekommen, um ohne Ergebnisse wieder raus zu gehen“, sagt der Student David, der Pressesprecher der Besetzer.
Keine der beiden Seiten gibt nach. Eine polizeiliche Räumung mitten in der Nacht oder am frühen Morgen wird immer wahrscheinlicher.
„Für uns ist die Situation enttäuschend. Die Besetzung führt allmählich zu unerträglichen Zuständen. Die Räumung ist nun eine Option“, sagt Bernd Huber, dessen Ton schärfer wird. „Es ist Hausfriedensbruch.“ Einen kleinen Kompromiss gehen die Studenten immerhin ein: Sieben Vorlesungen finden ab heute wieder pro Woche im Audimax statt – statt 18.
Doch das entspricht nicht den Vorstellungen von Rektor Huber. Eine mögliche Zwangsräumung macht den Studenten dagegen keine Angst. „Wenn geräumt wird, wird geräumt. Es wird Widerstand, zum Beispiel Sitzblockaden, geben, aber keine Gewalt. Demonstrationen sind weiterhin geplant und es gibt auch andere Hörsäle, die man besetzen kann“, sagt David im Audimax. Nadja Lebkuchen
- Themen:
- Polizei