Bei Anruf Festnahme: Klatten-Erpresser erwartet Prozess im Herbst

Fall Klatten: Die Erpresser wurden bei Handy-Telefonaten identifiziert. Zwei der drei Männer sind bereits vorberstraft. Der Prozess gegen die Trittbrettfahrer soll im Herbst in München stattfinden.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

MÜNCHEN - Fall Klatten: Die Erpresser wurden bei Handy-Telefonaten identifiziert. Zwei der drei Männer sind bereits vorberstraft. Der Prozess gegen die Trittbrettfahrer soll im Herbst in München stattfinden.

Sie drohten damit, intime Videos an italienische Medien weiterzugeben. Sie wollten Geld, dazu einen BMW X5: Am Freitag nannte der Münchner Staatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch weitere Details zu der erneuten Erpressung von Susanne Klatten (AZ berichtete exklusiv).

Mitte Juni ging beim Münchner Sekretariat der BMW-Hauptaktionärin der Erpresserbrief ein. Die Forderung: 800 000 Euro. Die Milliardärin ging noch am selben Tag zur Polizei. Danach übernahmen Ermittler die Verhandlungen für eine Übergabe: Sie gaben Zeitungsanzeigen auf, in denen sie Klattens Zahlungsbereitschaft signalisierten. Es handelte sich „um eine Art Liebeserklärung“, so der Staatsanwalt. Die Erpresser (33, 43 und 46) glaubten allerdings, mit Klattens Umfeld in Kontakt zu stehen.

Über Telefonate konnte die Polizei die Männer identifizieren. Teilweise wurden sie am Mittwoch in der Nähe des vereinbarten Übergabeortes festgenommen, teilweise zu Hause.

Zwei der drei Männer sind laut Steinkraus-Koch wegen Betrugs vorbestraft, einer auch wegen Drogendelikten. Gegen alle drei ist Haftbefehl ergangen. Eine Verbindung zu den Hintermännern des verurteilten Klatten-Erpressers Helg Sgarbi gibt es nach derzeitigen Erkenntnissen nicht. Anklage wird in einigen Wochen in München erhoben, wo auch der Prozess stattfinden wird. Klar ist: Jeder Trittbrettfahrer muss mit einer Haftstrafe rechnen.

Ein Sprecher Susanne Klattens wollte die Vorkommnisse am Freitag nicht kommentieren. Er sprach den Ermittlern „Respekt für deren gute und zielorientierte Arbeit“ aus.

Im März war der Ex-Geliebte der Milliardärin, Helg Sgarbi, zu sechs Jahren Haft verurteilt worden, weil er Klatten und drei weitere Frauen um 9,3 Millionen Euro betrogen und einige der Frauen mit heimlich aufgenommenen Videos erpresst hatte. Kurz darauf hatte sich der erste Trittbrettfahrer gemeldet: Hartz IV-Empfänger Johannes F. (50) verlangte in einem Brief an die Milliardärin 75000 Euro. Er gab sich als ehemaliger Knast-Spezl Sgarbis aus und behauptete, dass er sich dessen Vertrauen erschlichen habe und wisse, wo sich der Sexfilm befinde. hu

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.