Begabter Blender legt reihenweise Leute rein
MÜNCHEN - Er konnte alle täuschen: Ein Arbeitsloser kaufte Wohnungen, die er nicht zahlte und vertickte Autos, die es nicht gab. Der 57-Jährige hat damit einen Schaden von mindestens 250000 Euro verursacht.
Er muss ein begabter Blender sein: Der Polizei ist ein Serienbetrüger ins Netz gegangen, der einen Schaden von mindestens 250000 Euro angerichtet hat. Es gibt den konkreten Verdacht, dass er weitere Straftaten in Deutschland und im europäischen Ausland auf dem Kerbholz hat.
Von Ende 2007 bis Oktober 2009 fielen zahlreiche Leute auf den Täter herein. Er ist 57 Jahre alt, arbeitslos, ohne festen Wohnsitz. Trotzdem gelang es ihm, den Eindruck zu erwecken, er sei ein vermögender Geschäftsmann.
So „erwarb“ er in acht Fällen Wohnungen – im Preis von 100000 bis 387000 Euro. Die Verträge wurden notariell beurkundet. Allein: Das Geld dafür wurde nie bezahlt. Deshalb kam es auch nicht zu den Grundbuch-Übertragungen, auf die der Betrüger es abgesehen hatte. Wie er glauben konnte, mit der Masche durchzukommen, bleibt ein Rätsel.
Im Sommer 2008 gaukelte der Mann einem seiner Opfer vor, dass ihm 20 Autos im Wert von 250000 Euro gehören würden. Er überredete seinen „Geschäftspartner“ zu einem Kaufvertrag über die angeblichen Fahrzeuge. Dabei sprang eine Anzahlung von 20400 Euro heraus.
Der Betrüger schaffte es außerdem, mehrere Mietverträge für Wohnungen abzuschließen, die er sich teils auch noch einrichten ließ. Er bezahlte nichts dafür. Auf ihren Kosten blieben auch Anwälte sitzen, die er für sich einspannte. Forderungen von 20000 Euro stehen aus. Der Täter wurde gefasst, als er beim KVR seinen Reisepass abholen wollte. Er wollte sich ins Ausland absetzen. lj
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