Weltbienentag am 20. Mai: Alle Infos zur Aktion "Beedabei"
Es begann 2019, mit über 220 gelben Blumenkästen mit Bienenfutterpflanzen: Die Autorin Gisela M. Bartulec und der Künstler Peter H. Kalb bauten die Kästen mitten in Nürnberg auf dem Hauptmarkt auf, um zu zeigen, dass jeder Einzelne etwas zum Erhalt von Bienen beitragen kann. Noch am gleichen Tag lösten sie die Installation wieder auf und gaben die bienenfreundlich bepflanzten Kästen kostenfrei an die Bürger weiter.
"Beedabei" nannten sie ihre Idee, die sich mittlerweile in ganz Europa verbreitet hat und die zum Weltbienentag am 20. Mai 2022 auch in München wieder sichtbar wird:
LOTTERIEN SPIELBANKEN BAYERN und der Blumenkasten-Flashmob
So gibt es auch vor der Zentrale der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung (LOTTERIEN SPIELBANKEN BAYERN), die "LOTTO Bayern" sowie die "Bayerischen Spielbanken" unter einem Markendach vereint, einen Beedabei-Flashmob, bei dem leuchtendgelbe Balkonkästen mit Bienenfutterpflanzen zu drei Sternen installiert werden.
Das Engagement für die schwarzgelben Nutztiere kommt nicht von ungefähr: Seit 2020 leben auf dem Dach der Zentrale drei Völker ein höchst glückliches Bienenleben.

Insekten auf den Dächern der Polizeistationen und anderswo in luftiger Höhe
Die Abendzeitung sprach mit der Initiatorin Verena Ober (Leitung Stabsstelle Unternehmenskommunikation) sowie mit ihrer Kollegin Antje Singer – und natürlich mit "Chefimker" Dr. Jürgen Brandl, der hauptberuflich als Kriminalrat für das LKA arbeitet: Als passionierter Bienen-Freund und Helfer hatte er die Idee, den emsigen Insekten auf den Dächern der Polizeistationen und anderswo in luftiger Höhe ein Zuhause zu geben. Auch die "Glücksbienen“ der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung werden von ihm betreut.
Warum sich LOTTERIEN SPIELBANKEN BAYERN für Bienen und die Aktion "Beedabei" einsetzt?
"Die Zweckerträge aus der Soziallotterie GlücksSpirale fließen in Bayern über unsere Destinatäre in ausgewählte Projekte in die Bereiche Soziales, Sport, Denkmalschutz sowie Natur- und Umweltschutz. Jährlich sind es allein bis zu drei Millionen Euro für den Bayerischen Naturschutzfonds zur Förderung von Umweltprojekten. Mit den Bienen auf dem Dach der Zentrale kultivieren wir nun auch selbst Naturschutz" erklärt Verena Ober.

Beste Lebens- und Arbeitsbedingungen
"Das lag nahe, denn das Thema "Nachhaltigkeit" ist in unserer Unternehmenskultur bedeutend. Mit unserem Engagement für "Beedabei" möchten wir dazu beitragen, das allgemeine Bewusstsein für den Insektenschutz weiter zu schärfen."
Warum das so wichtig ist, macht Imker Brandl deutlich: "Der Bestand der Bienen ist durch die Varroa-Milbe und eine Vielzahl von Umwelteinflüssen beeinträchtigt: Klimawandel, Flächenversiegelung, das Einschleppen von Schädlingen durch die Globalisierung und der Einsatz von Insektiziden – wir alle wissen um die Situation und dass Bienen unverzichtbar für den Erhalt unseres zerbrechlichen Ökosystems sind. Dabei könnte wirklich jede und jeder von uns etwas dafür tun. Genau dazu müssen wir die Menschen motivieren!"

Beste Lebens- und Arbeitsbedingungen
Das kann Antje Singer nur bestätigen – sie freut sich, dass ihr Arbeitgeber vor Ort mit gutem Beispiel vorangeht: "Die sonnige Lage hier auf unserem Dach und die Bäume rund um die Theresienwiese bieten Bienen wirklich allerbeste Lebens- und "Arbeits"-bedingungen. Aber das gleiche gilt natürlich auch für Gärten und Balkone: Schon mit einem einzigen, richtig bepflanzten Blumenkasten kann man Bienen Nahrung geben!"

Eine Win-Win-Situation also für Mensch und Biene: Weil‘s schmückt und schmeckt. Und rundum glückliche Gewinner:innen zu generieren, liegt bekanntlich in der Natur der Lotterien, Sportwetten und Casino-Spiele: Das ist immerhin die Kernkompetenz der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung.
In diesem Sinne: "Beedabei"– mitspielen und gewinnen!
Brandls Imkerwissen
- Rund 80 Prozent unserer Obst- und Gemüsearten verdanken wir der Bestäubung durch Bienen.
- Bienenvölker haben eigene "Türsteher", die "Wächterinnen": Ungebetenen Gästen verwehren sie den Zutritt.
- Das Bienenvolk besteht vom Frühling bis zum Sommer aus einer Königin ("Weisel"), 30.000 bis 50.000 unfruchtbaren Weibchen ("Arbeitsbienen") sowie einigen hundert männlichen Bienen ("Drohnen", sie tragen keinen Stachel und sterben sofort nach der Paarung).
Große Aufgabenvielfalt
- Arbeitsbienen schlagen mit ihren Flügeln 11.400 Mal pro Minute. Sie fliegen circa 30 km/h schnell und haben vielfältige Aufgaben: Sie wachen am Eingang, füttern die Maden, lagern den Honig, regulieren die Temperatur im Stock und sammeln Blütenstaub sowie Nektar. Ihre Lebenserwartung im Sommer liegt bei vier bis sechs Wochen, die von Winterbienen bei ca. 6 Monaten.
- Die Bienenkönigin ist 16 - 20 Millimeter groß, sie wird mehrere Jahre alt. Ihre Aufgabe ist es, Eier zu legen. 1.500 Eier am Tag sind keine Seltenheit.
Honig ist viel Arbeit
- Um 250 Gramm Honig zu sammeln, muss eine Biene circa 3,5 mal um die Erde fliegen, 2 - 3 Kilogramm Nektar oder Honigtau sammeln und 2 Millionen mal Blüten besuchen.
- Ein Bienenvolk kann circa 20 - 25 Kilo Honig einbringen, das entspricht etwa der Hälfte des erzeugten Honigs. Den übrigen Teil benötigen die Bienen selbst. Der Nektar wird mit dem Rüssel der Bienen gesaugt und im Honigmagen der Biene gespeichert.
- Auf den Schwellen und Rändern des Bienenstocks verteilen die Bienen von ihnen produziertes "Propolis" (Kittharz), weil es antibiotisch, antiviral und antimykotisch wirkt.
Gut für die Umwelt
- Stadthonig ist schadstofffrei, die Stadtbienen können sogar Feinstaub ausfiltern. Landbienen haben es deutlich schwerer: Die Pestizide wirken als Nervengift und zerstören den Orientierungssinn der Bienen.
- Auch Hobbyimkerei ist eine komplexe und verantwortungsvolle Aufgabe, die man sich genau überlegen sollte: Sie ist sehr zeitintensiv und sollte im ersten Jahr unbedingt von einem Experten – einem "Imkerpaten" – begleitet werden. Denn wer auf Dauer seine Bienenstöcke vernachlässigt, gefährdet damit auch die Gesundheit der benachbarten, gut betreuten Bienenvölker.
- "Bienenhotels" (gibt’s mittlerweile in fast jedem Baumarkt oder in Gartenmärkten) sind die "kleine, aber feine Lösung“: Damit spenden Sie vielen Insekten und (Wild-)Bienen artgerechte Nahrung.
Mehr Infos unter: beedabei.de
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