Beamte wollen nicht nach Nürnberg

Markus Söder verlagert Behörden von München weg. Viele Beamte verweigern sich. In Nürnberg reagiert man darauf pikiert.
Felix Müller |
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Mit Franken soll es aufwärts gehen, findet Robert Gattenlöhner von der „Partei für Franken“ – Luft nach oben wär’ ja noch.
dpa Mit Franken soll es aufwärts gehen, findet Robert Gattenlöhner von der „Partei für Franken“ – Luft nach oben wär’ ja noch.

München - Man kennt das Klagen seit Jahrzehnten: Polizeibeamte etwa, die aus Niederbayern oder Nürnberg nach München müssen, sind gar nicht begeistert. Unfreiwillig fern der Heimat, in der Großstadt statt auf dem Dorf – und dann ist auch noch alles so teuer.

Doch es gibt auch die andere Seite der Medaille. Beamte, die in München heimisch sind und auf keinen Fall in die Provinz wollen. Schon gar nicht in die fränkische. Deren Unmut hat Heimatminister Markus Söder (CSU), selbst ein stolzer Franke, möglicherweise unterschätzt. Denn die Beamten des Gesundheitsministeriums, das nach Nürnberg umziehen soll, rebellieren – was wiederum bei stolzen Franken zu Wut auf die arroganten Münchner führt.

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Gleiches Schicksal wie Lehrer und Polizisten

Laut der Kleinstpartei „Die Franken“ haben sich in einer geheimen Abstimmung „über 90 Prozent der teilnehmenden Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums gegen den Umzug nach Nürnberg ausgesprochen“. Den Beamten sei versichert worden, dass niemand gegen seinen Willen nach Franken müsse.

Partei-Boss Robert Gattenlöhner findet das unfair. „Hier wird mit zweierlei Maß gemessen“, sagt Gattenlöhner, der den Beamten „eine gewisse Arroganz gegenüber Franken“ unterstellt. Seit Jahrzehnten würden schließlich Lehrer und Polizisten gegen ihren Willen nach München versetzt. „Nürnberg ist wie München eine Metropolregion“, sagt er stolz. Und wenn die Beamten nicht wollten, gebe es in Franken „genügend schlaue Köpfe, die gerne im Gesundheitsministerium in Nürnberg arbeiten würden“.

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