Bayern pro Olympia: Träume von Medaillen und neuen Chancen
Zum Sprint ansetzen – das ist das doppeldeutige Motto der Landtags-CSU und auch vieler Sportfunktionäre nach der Münchner Entscheidung pro Olympia. Am Dienstag haben dazu der Bayerische Landessportverband BLSV sowie die Christsozialen die Presse in den Landtag eingeladen.
Auch der CSU-Fraktionsvorsitzende Klaus Holetschek spricht über seine große Freude, die dieser eindeutige Entscheid mit sich brachte. Ihm merkt man die Euphorie besonders stark an. Bayern sei Sportland Nummer eins. Er betont mehrmals, dass es noch in diesem Jahr ein neues bayerisches Sportgesetz geben werde, das den Breiten- und Spitzensport fördern soll.
"Ich habe beim Joggen gejubelt wie ein Olympiasieger"
Vertreter des BLSV heben hervor, man wolle nun die Sportlerinnen und Sportler fit machen für die Spiele in München. BLSV-Präsident Jörg Ammon sagt: „Nun ist es an uns, gemeinsam mit allen Partnern die Vision greifbar zu machen . . .“

Der Sportpolitische Sprecher der CSU, Martin Stock, sei immer noch „freudetrunken“. Ein schönes Bild erzeugt Thomas Freudenberger (CSU), Vorsitzender des Landessportbeirats. Er habe beim Laufen vom Ergebnis pro Olympia in München gehört. „Ich glaube, ich habe in dem Moment gejubelt wie ein Olympiasieger“, sagt er.
BLSV-Geschäftsführerin Susanne Burger dachte schon weiter, bis zu den möglichen Münchner Spielen 2036, 2040 oder 2044: „Wir müssen jetzt den Sport wieder in die Mitte der Gesellschaft rücken“, sagte sie. Es gelte nun, die Talente zu sichten und zu finden, die in zehn bis 20 Jahren potenzielle Medaillengewinner sein könnten. Sportliche Leistung müsse sich wieder lohnen.
Sportlerträume werden wiederbelebt
Rührend waren die Geschichten der beiden Sportler, die von einem Traum sprechen, der nun wahr werden könne. „Das Votum der Münchner hat alle Erwartungen übertroffen“, sagt die 400-Meter-Läuferin Mona Mayer. Sie hat bei der Vierer-Staffel über ihre Distanz während der Leichtathletik-Europameisterschaften in München 2022 den fünften Platz für Deutschland gewonnen.
Die „Championships“ galten 2022 als Testlauf für ein potenzielles Olympia in München. Mayer ist begeistert von damals. „Die Zuschauer feuern einen an, du überschreitest Leistungsgrenzen, das nimmt jeden mit und ist enorm emotional“, sagt sie.
Vom Skiprofi zum Tischtennis-As
Auch wenn Mayer bei Olympia in München sportlich eher nicht mehr teilnehmen können werde, sei sie absolut motiviert, als Trainerin oder Funktionärin dabei zu sein und für München zu werben. Da ist sie realistisch. „Ich bin 34, wenn Olympia 2036 hier stattfinden sollte. Mit Ende 20 ruft man in meinem Sport seine Höchstleistungen ab“, sagt sie.
Noch bewegender ist die Geschichte von Nicolai Sommer. Nach einem heftigen Ski-Unfall im Jahr 2017 sitzt er im Rollstuhl. Bis dahin war er eines der größten bayerischen Talente in der Abfahrtsdisziplin. „Damals platzte mein Olympia-Traum in Pyeongchang 2018“, sagt Sommer. Doch der junge Mann gab sich nicht auf.
Er ist inzwischen ziemlich weit vorne im Rollstuhl-Tischtennis. „Diesmal wird mein Olympia-Traum wahr“, sagt Sommer und hofft auch auf die Paralympischen Spiele in München.
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