Baumaschinen-Diebe: Polizei sperrte sogar die Straße

Irrer Fall vor dem Müchner Landgericht: Baumaschinen-Diebe sollen sich für den Abtransport der geklauten Bagger die Polizei zuhilfe geholt haben. Die Beamten sperrten die Straße.
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Der Angeklagte vor Gericht: Er soll der Kopf der Baumaschinen-Bande sein.
Torsten Huber Der Angeklagte vor Gericht: Er soll der Kopf der Baumaschinen-Bande sein.

Irrer Fall vor dem Müchner Landgericht: Baumaschinen-Diebe sollen sich für den Abtransport der geklauten Bagger die Polizei zuhilfe geholt haben. Die Beamten sperrten die Straße.

München  – Baumaschinen-Diebe sollen in München und Hamburg ahnungslose Spediteure und in einem Fall sogar die Polizei für den Abtransport geklauter Bagger eingespannt haben. Der mutmaßliche Chef der beiden Banden wies die Vorwürfe am Montag vor dem Münchner Landgericht zurück. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 58-Jährigen elf Fälle des versuchten oder vollendeten Bandendiebstahls an Isar und Elbe vor. In Hamburg wartet ein weiteres Verfahren um einen noch größeren Schaden auf ihn. Bei den Beutezügen soll insgesamt ein sechsstelliger Schaden entstanden sein.

Die Diebe waren zwischen Dezember 2011 und April 2012 aktiv. Einmal vergaben sie etwa den Auftrag zum Abtransport eines Baggers an eine Spedition in Tirol. In Hamburg sperrten hilfsbereite Polizisten sogar für einen halben Tag die Straße – vor ihren Augen schleppten die Diebe eine Baumaschine weg, wie ein Sachbearbeiter der Polizei berichtete.

Ein Diebstahl in München wurde durch Fotos dokumentiert, weil die Bauleitung die Fortschritte der Arbeiten aufnehmen ließ. Auf den Bildern war auf dem Abschlepplastwagen ein Firmenzeichen zu erkennen. So kamen die Ermittlungen in Gang, die durch Telefonüberwachung zu dem Angeklagten führten. Der Staatsanwaltschaft zufolge war er als Kopf der Bande für die Auftragsbeschaffung und den Weiterverkauf zuständig.

Mehrere Mitglieder der zwei Gruppen wurden bereits zu Haftstrafen von etwa vier Jahren verurteilt. Ein Angebot in dieser Höhe lehnte der 58-Jährige ab. Er habe nur an zwei Fällen mitgewirkt, und das ganz unwissentlich. Als Autohändler habe er den Verkauf von zwei Maschinen vermittelt. Sein angebliches Gewerbe hatte der Angeklagte jedoch nicht angemeldet. „Es wurde alles auf mich abgeschoben, Herr Richter“, sagte der Mann, „ich bin doch kein Krimineller, ich habe Kinder und Enkel“.

 

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