"Bau 2015": Wie baut man in Zukunft?
Visionen, Technik – und Skurriles: Ab Montag zeigen 2000 Architekten, Planer und Handwerker auf der „Bau 2015“, wie Häuser, Fassaden, Städte und Wohnen in den nächsten Jahren aussehen könnten.
München – Wie kreativ wird man bauen in den nächsten zehn, zwanzig Jahren? Wie hoch technisiert, ästhetisch, energiesparend werden die Häuser sein? Wie urban werden die Städte – und wie sozial?
Viele, viele Antworten auf solche Fragen gibt’s ab dem kommenden Montag eine Woche lang auf der Fachmesse „Bau 2015“ in Riem.
Rund 230 000 Architekten, Planer, Bauingenieure, Handwerker und andere Experten werden da wieder aufs Münchner Messegelände pilgern, 60 000 davon aus dem Ausland – und sich nach den Neuheiten der Branche umschauen. 2000 Aussteller aus 40 Ländern sind da und zeigen auf 180 000 Quadratmetern Fläche in 16 Hallen Material und Technologien rund ums Planen und Bauen.
DIE TRENDS
Es gibt jede Menge neuer Gimmicks und Visionen in der Branche. Beispielsweise:
Smarter Beton: Der ist elektrisch leitfähig und kann zu einem Touchscreen werden, mit dem man beispielsweise die Beleuchtung steuern kann.
Smart Home: Spülmaschine oder Fernseher können über Apps gesteuert werden. Das perfekt vernetzte Haus weiß über die Datenspeicherung selber, wann die Waschmaschine an- oder die Heizung ausgeschaltet werden muss.
Automatisierung: Tür abschließen per Knopfdruck: Was beim Auto jetzt schon üblich ist, funktioniert auch bei der Haustür, Rollläden und Markisen.
Hochhäuser aus Holz: In Deutschland gibt es noch keine aus Brandschutz-Gründen. Im Ausland schon – in Vancouver plant der Kanadier Michael Green den 30-stöckigen Tallwood Tower aus Holz.
Parken im Aufzug: Die Technik gibt es schon – in Singapur wird sie auch schon reichlich genutzt. Da fahren Autos über Aufzugplattformen einfach 100 Meter mit hoch – ins Wohnzimmer.
DIE REFERENTEN
Ein riesiges Rahmenprogramm begleitet die Messe – mit Rundgängen, Vorträgen und Diskussionsforen. Da geht es beispielsweise um neue Nutzungskonzepte für alte Gebäude, Strategien zum Klimawandel oder Wolkenkratzer. Unter den Referenten sind Stararchitekten wie Kenneth A. Lewis, der das neue „One World Trade Center“ in New York vorstellen wird.
DIE SONDERSCHAUEN
17 Institute der Fraunhofer Allianz Bau zeigen beispielsweise aktuelle Trends für die „Stadt der Zukunft“. Auch zum Thema „Eco Design“, also umweltschonende Baumaterialien, gibt es eine Sonderschau.
DIE ARCHITEKTURPREISE
Diverse Preise werden auf der BAU verliehen. Ein Highlight ist die Archi-World Academy, ein Wettbewerb für junge Architekten und Studenten aus aller Welt. Das Besondere daran: Zwölf Stararchitekten in der Jury, darunter Daniel Liebeskind, bieten den jungen Siegern halbjährige Praktikumsplätze in ihren Spitzen-Büros an. Beworben haben sich 1500 junge Architekten. Preisverleihung ist am 21. Januar.
HIGHLIGHTS FÜRS HANDWERK
Im „Forum Treffpunkt Handwerk“ (Halle B0) geben Experten Tipps für den Berufsalltag. Profis bieten Führungen über die Messe an. Jeden Vormittag findet ein „Handwerker-Stammtisch“ mit Themen wie Baumängel, Nachwuchsförderung oder Wärmedämmung statt. Außerdem schlagen Deutschlands beste Handwerker am Eingang Ost ein „Trainingscamp“ auf – da können sich Besucher diverse Techniken abschauen.
Die Fachmesse „Bau 2015“ in der Messestadt Riem läuft von 19.-24. Januar (9.30 bis 18 Uhr, Samstag bis 17 Uhr). Die Tageskarte kostet 39 Euro (online 21 Euro, ermäßigt 10 Euro). www.bau-muenchen.com
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