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Bahnwärter Thiel und Co.: Diesen Riesen-Fehler muss die Stadt jetzt vermeiden

Viele Münchner Neubaugebiete sind misslungen. Deshalb steckt in der Zukunft von Viehhof- und Großmarktareal ein großes Risiko, aber auch eine große Chance. Die Stadt muss hier dringend belebter planen als in Arnulfpark und Co., kommentiert AZ-Lokalchef Felix Müller.
Felix Müller
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Blick aufs Areal des Bahnwärter Thiel.
ArchivIMAGO/STL Blick aufs Areal des Bahnwärter Thiel.

Es ist noch gar nicht so lange her, als auf einem Gelände der Stadtwerke die teuersten Eigentumswohnungen der Stadt entstanden („The Seven“), es ist noch nicht lange her, dass die Bahn-Achse Hauptbahnhof-Laim mit lieblosen Schlaf-Büro-Neubauten zugepflastert werden konnte (Arnulfpark, Hirschgarten). Es ist eigentlich immer noch unfassbar.

Bezahlbare Wohnungen sind sehr wichtig. Aber nicht genug

Und umso wichtiger und besser, wenn die Stadt endlich aufwacht.  Eine Stadt muss mehr sein als Wohnungen, Büros und Mittagstisch-für-Büromenschen-Gastronomie.

Großmarkt und Viehhof sind die vorletzte große innerstädtische Fläche, die entwickelt werden kann, eines Tages kommt vielleicht noch das Löwenbräu-Spaten-Areal hinzu, bei dem die Stadt auch ein Wörtchen mitsprechen kann, wenn es in ein Wohnquartier umgewidmet wird. Aber Großmarkt- und Viehhof-Flächen gehören ihr sogar – was für eine Chance!

Der Bahnwärter ist ein Glücksfall, der gepflegt werden muss

Natürlich ist wichtig und richtig für ganz München, dass dort viel bezahlbarer Wohnraum entsteht. Auch sehr wichtig ist aber, dass es ein liebenswertes, großstädtisches, buntes Viertel bleibt. Dazu gehören zwingend Gastro und Einzelhandel und an diesem Standort unbedingt auch Nacht- und Subkultur.

Dass sie sich mit dem Bahnwärter Thiel schon perfekt ins Viertel schmiegt und es also Wissen, Kontakte – und Bedarf! – im Umfeld gibt: ein Glücksfall, der gepflegt werden muss. München hat nicht viele solcher Orte. Das scheint man im Rathaus nun begriffen zu haben. Es wurde auch allerhöchste Zeit.

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8 Kommentare
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  • Newi83 am 24.10.2025 12:43 Uhr / Bewertung:

    Der AfDler schreibt viele Kommentare und meint damit immer recht zu haben und für die Mehrheit zu sprechen.

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  • tutnixzursache am 24.10.2025 08:08 Uhr / Bewertung:

    In München durfte nur "Münchner 5-6 Etagen Schachtelbau" gebaut werden. Einzelne, eintönige Gebäude, die kaum miteinander in irgend einem Bezug stehen. Keine Quartierentwicklung wie es z.B die Borstei erfolgreich vorgemacht hat. keine besondere Architektur, wie dies in anderen Städten (wie z.B London Canary Wharf"). Wichtig war nur, blos nichts Neues oder Auffälliges, blos nicht zu hoch, blos billig bauen (aber teuer vermieten). Alles was irgendwie architektonisch heraussticht soll durch eine kleine Klitsche Ewiggestriger verhindert werden. Gepflegte Langeweile über Jahrzehnte hinweg. Genau so wurden auch die Plätze gestaltet: Lieblose Betonwüsten, aber "Kunstwerke" die nachträglich nicht mehr verändert werden dürfen. Beispiel der trostlose Walter-Sedlmayr-Platz in Feldmoching.

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  • Boandl_kramer am 23.10.2025 19:41 Uhr / Bewertung:

    Wohnen und Halligalli in der Nacht - das klingt nach schwer zu vereinbarenden Zielsetzungen.

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