Bahnwärter Thiel und Co.: Diesen Riesen-Fehler muss die Stadt jetzt vermeiden
Es ist noch gar nicht so lange her, als auf einem Gelände der Stadtwerke die teuersten Eigentumswohnungen der Stadt entstanden („The Seven“), es ist noch nicht lange her, dass die Bahn-Achse Hauptbahnhof-Laim mit lieblosen Schlaf-Büro-Neubauten zugepflastert werden konnte (Arnulfpark, Hirschgarten). Es ist eigentlich immer noch unfassbar.
Bezahlbare Wohnungen sind sehr wichtig. Aber nicht genug
Und umso wichtiger und besser, wenn die Stadt endlich aufwacht. Eine Stadt muss mehr sein als Wohnungen, Büros und Mittagstisch-für-Büromenschen-Gastronomie.
Großmarkt und Viehhof sind die vorletzte große innerstädtische Fläche, die entwickelt werden kann, eines Tages kommt vielleicht noch das Löwenbräu-Spaten-Areal hinzu, bei dem die Stadt auch ein Wörtchen mitsprechen kann, wenn es in ein Wohnquartier umgewidmet wird. Aber Großmarkt- und Viehhof-Flächen gehören ihr sogar – was für eine Chance!
Der Bahnwärter ist ein Glücksfall, der gepflegt werden muss
Natürlich ist wichtig und richtig für ganz München, dass dort viel bezahlbarer Wohnraum entsteht. Auch sehr wichtig ist aber, dass es ein liebenswertes, großstädtisches, buntes Viertel bleibt. Dazu gehören zwingend Gastro und Einzelhandel und an diesem Standort unbedingt auch Nacht- und Subkultur.
Dass sie sich mit dem Bahnwärter Thiel schon perfekt ins Viertel schmiegt und es also Wissen, Kontakte – und Bedarf! – im Umfeld gibt: ein Glücksfall, der gepflegt werden muss. München hat nicht viele solcher Orte. Das scheint man im Rathaus nun begriffen zu haben. Es wurde auch allerhöchste Zeit.
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