Bagida-Demo: Eierwürfe und Festnahme
München - Montage bedeuten für die Münchner Polizei derzeit Sonderschichten. Bereits zum dritten Mal versammelten sich Bagida ("Bayern gegen die Islamisierung des Abendlandes")-Anhänger zu Wochenbeginn in der Münchner Innenstadt um ihre Angst vor dem Islam kundzutun. Rund 850 Bagidas waren um 19 Uhr mit Deutschlandfahne und Co. am Goetheplatz zusammengekommen.
Ihnen gegenüber standen etwa 2300 Teilnehmer der "München bleibt bunt"-Kundgebung. Unter dem Motto "Blasmusik gegen Rechts" demonstrierten die Münchner lautstark gegen Fremdenhass und Ausgrenzung in der Landeshauptstadt.
Bevor die Bagida-Anhänger über die Lindwurmstraße Richtung Sendlinger Tor marschierten, wurde die Gegendemo "störungsfrei" beendet, wie die Polizei mitteilt. Vor Beginn der Bagida-Kundgebung am Goetheplatz nahm die Polizei sieben Personen, die sie dem linksextremistischen Spektrum zuordnete, zur "Identitätsfeststellung" in Gewahrsam.
Zur gleichen Zeit versuchten rund 30 Personen, bei denen es sich unverkennbar um Bagida-Sympathisanten handelte, eine Spontankundgebung am Hauptbahnhof anzumelden. Die Polizei kam dem Anliegen nicht nach und schickte die Gruppe zur Demonstration am Goetheplatz.
Montagsdemo: 2300 Münchner setzen Zeichen für Toleranz
Dort versuchten zehn selbsternannte Hüter des Abendlandes ihr Gesicht zu vermummen, was die Einsatzkräfte unterbinden konnten (Vermummungsverbot). Machtlos blieben die Polizisten allerdings gegen vereinzelte Schneeball- und Eierwurf-Attacken. Mehrere Gegendemonstranten warfen am U-Bahnabgang am Goetheplatz Schneebälle und Eier in die Gruppe der Bagidas. Mehrfach versuchten Personen die Absperrungen zur Lindwurmstraße zu durchbrechen.
Insgesamt bilanziert die Polizei eine Festnahme wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt, zwei Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten und sieben Identitätsfeststellungen. Ein Demonstrant trug verbotene Quarzsandhandschuhe bei sich, ein anderer Eier.
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