Badesee zu verkaufen!

Restaurant, Freibad und Bauernhof sind für rund 2,5 Millionen Euro mit im Preis inbegriffen. „Werden Sie Seebesitzer!”, heißt es in der Internet-Annonce zu dem ungewöhnlichen Angebot.
von  Julia Lenders
Der idyllische Penzinger See.
Der idyllische Penzinger See. © ho

Restaurant, Freibad und Bauernhof sind für rund 2,5 Millionen Euro mit im Preis inbegriffen

PENZING - Sie haben schon eine Villa, eine Yacht, ein Gestüt? Dann fehlt Ihnen bloß noch das zum Glück: ein eigener See. Und genau den gibt es jetzt in Penzing zu kaufen – rund 60 Kilometer von München entfernt.

„Werden Sie Seebesitzer!”, heißt es in der Internet-Annonce zu dem ungewöhnlichen Angebot. Das Komplettpaket umfasst nicht nur das 11 Hektar große Gewässer, sondern auch ein Freibad mit integriertem Seerestaurant und einen direkt am Wasser gelegenen (aber sanierungsbedürftigen) Bauernhof. Was das Ganze kosten soll? Rund 2,2 bis 2,5 Millionen Euro.
Der jetzige Besitzer heißt Franz Voggenauer (58). Er hat das Areal einst von seinen Eltern geerbt. „Es wächst mir über den Kopf”, erklärt er, warum er sich davon trennen möchte. „Vui Arbeit” habe er mit dem Anwesen. „Ich allein bin drei Leute zu wenig.”

Der Penzinger See liegt ganz in der Nähe von Wasserburg am Inn im Kreis Rosenheim. Hechte, Zander und Karpfen fühlen sich in dem 5,5 Meter tiefen Moor-Badesee wohl. Genau wie Schwimmer: An einem schönen Sommertag kommen bis zu 2000 Menschen, um sich zu erfrischen. Erwachsene zahlen 2,50 Euro Eintritt, Kinder 1,50. Es gibt einen Steg, Kabinen, Liegewiese und einen Kiosk.
Schon 126 Interessenten haben sich für das Areal gemeldet, sagt Noch-Seebesitzer Voggenauer. Auch Investoren aus Österreich. „Draus geworden ist bisher aber nichts.” Auch Verhandlungen mit der Gemeinde, die sich für das Gewässer interessierte, scheiterten. So einen See wird man gar nicht so leicht los – vor allem, wenn es ihn laut Annonce nur im Komplett-Paket mit Freibad, Restaurant und Parkplatz-Anteil gibt. Bloß den Bauernhof muss der Käufer nicht zwingend mit übernehmen.

Warum der Verkauf eher zäh verläuft, erklärt der Wasserburger Makler Werner Nieder so: „Zum Kaufpreis kommt ein erheblicher Investitionsbedarf.” Sowohl ins Bauernhaus als auch in das Restaurant, das zum Teil noch nicht ausgebaut ist, müsse einiges an Geld reingesteckt werden.

Die Idee, sich einen eigenen See zuzulegen, bleibt trotzdem charmant: „Sowas gibt es eigentlich nicht zu kaufen, in der Größenordnung”, meint Makler Nieder. Es muss ja schließlich nicht immer eine Villa, eine Yacht oder ein Gestüt sein. 

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