AZ vor 50 Jahren: Die Münchner Madln zieht's zum Stutzen

Vor 50 Jahren wunderte die AZ sich über den Frauen-Ansturm auf den Jagdschein.
Felix Müller
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Vor 50 Jahren berichtete die AZ: Immer mehr Frauen greifen zum Jagdgewehr. (Symbolbild)
Vor 50 Jahren berichtete die AZ: Immer mehr Frauen greifen zum Jagdgewehr. (Symbolbild) © dpa/Daniel Karmann
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"Münchens Frauen packt das Jagdfieber", meldete die AZ im Juni 1975. Und Reporter Peter Saller klang durchaus überrascht und beeindruckt von diesem Trend. Unter 43.000 Jägern und 10.000 Revierbesitzern in Bayern liege der Frauenanteil zwar weiterhin bei nur einem Prozent. Aber: Unter den oberbayerischen Bewerbern zur Jägerprüfung seien nun so viele Frauen wie nie zuvor.

"Münchner Madln zieht's zum Stutzen": AZ vor 50 Jahren zu einem besonderen Phänomen

"Die Münchner Madln zieht’s zum Stutzen", schreibt die AZ da. Unter den Anwärtern auf den Jagdschein sei auch die Münchnerin Monika Ulrich (30). Doch was treibt wohl eine "hübsche, verheiratete Frau zur Jagd?"

"Dafür gibt es eine einfache Erklärung", sagt die Sekretärin im Juni 1975 zur AZ. "Ich muss die Familientradition fortsetzen." Ihre Familie besitze seit 42 Jahren ein Revier bei Erding, das ihr Vater einst vom Großvater übernommen habe. Sie und ihr Bruder wollten diese Tradition übernehmen.

Vor 50 Jahren berichtete die AZ darüber, dass immer mehr Frauen den Jagdschein machen wollen.
Vor 50 Jahren berichtete die AZ darüber, dass immer mehr Frauen den Jagdschein machen wollen. © AZ Archiv

Der Vater sei vor zwei Jahren an Krebs gestorben, erzählt sie. Nun müsse sie sein Erbe antreten. Sie sei zwar von Kindheit an mit der Jagd vertraut. Dass sie durch die Jägerprüfung fallen könne, sorge sie aber schon.

"Zeiten der Biertisch-Prüfung sind vorbei": So viele Anwärter fliegen durch die Jagdprüfung

Die Sorge nennt der AZ-Reporter "nicht unbegründet". Denn von den jährlich 2000 Bewerbern bestünden höchstens zwei Drittel die Prüfung in den Prüfungsteilen  "Schriftlich", "Mündlich" und "Schießen". Auch ein Sprecher des Landesjagdverbands betont streng: "Die Zeiten der Biertisch-Prüfung sind längst vorbei."

Bis der Anteil der Frauen beim Jagen so richtig in die Höhe schoss, sollten übrigens nach 1975 noch Jahrzehnte vergehen. Noch 2012 lag der Anteil der Frauen beim Jagdschein in Bayern lediglich bei zehn Prozent. 2022 aber war er auf 30 Prozent angestiegen. "Immer mehr Frauen machen den Jagdschein", meldete der BR da. Und ob sie verheiratet sind oder nicht – das interessiert heute endgültig keinen mehr.

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  • Wendeltreppe am 20.06.2025 12:28 Uhr / Bewertung:

    Interessanter wäre wohl zu lesen, was aus den damals (!) "zum stutzen getriebenen" Madl" geworden ist..

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