Auwei! Stadt parkte 418 Millionen bei der HRE
MÜNCHEN - So viele Steuergelder - ausgerechnet bei der Pleite-Bank Hypo Real Estate. Stadtkämmerer Ernst Wolowicz sagt: Die Einlagen waren die ganze Zeit über gut gesichert - es liegt noch immer Stadt-Geld bei der Bank.
Die Fast-Pleite der Hypo Real Estate (HRE) hat so manchen Anleger über Nacht um Jahre altern lassen. Doch Stadtkämmerer Ernst Wolowicz blieb cool – und das, obwohl auch die Landeshauptstadt im Herbst 2008 rund 418 Millionen Euro bei der HRE angelegt hatte. Dabei handelte es sich um sogenannte „unbesicherte Anlagen“.
„Unbesichert“ – das klingt erst einmal nicht gut. Doch das Wort darf nicht wörtlich genommen werden. Wolowicz erklärt: „Bei den Geldanlagen handelt es sich ausschließlich um Produkte, die durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken gesichert sind.“ Generell lege die Stadtkämmerei nur bei Banken an, die einem der drei Einlagensicherungsfonds angehören. Deswegen hatte Wolowicz damals auch kein Bauchgrimmen. „Ich hatte keine Sorge um das Geld. Außerdem hatte ich volles Vertrauen, dass unsere Bundesregierung handelt.“ Das hat sie getan: Mittlerweile gehört die HRE fast ganz dem Staat.
Trotzdem zog die Kämmerei zumindest ihre kurzfristigen Geldanlagen schnellstmöglich ab, als die schwierige Lage der HRE bekannt wurde. „Wir haben uns gedacht: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“
Derzeit hat München dort noch Anlagen in Höhe von rund 62 Millionen Euro. Laufzeit zwei bis sieben Jahre. Ob die HRE mittel- oder langfristig auf die Füße komme, wisse zwar keiner, räumt Wolowicz ein. „Aber jetzt ist es eine absolut sichere Bank“ – den neuen Besitzern Merkel und Steinbrück sei Dank.
lj
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