Autoschieber muss 35 Monate in den Knast

Autoschieber nach zehn Jahren geschnappt.  Er hat 2002 Autos in die Ukraine verschoben. Jetzt muss er für 35 Monate in Haft.
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Ivan S. (56) vor dem Urteil im Landgericht.
John Schneider Ivan S. (56) vor dem Urteil im Landgericht.

München - Dass die Justiz einen langen Atem hat, ist bekannt. Und doch schien Autoschieber Ivan S. überrascht, als er im Oktober 2011 verhaftet wurde. Dass man fast zehn Jahre nach seinen Taten in Deutschland noch nach ihm fahndete, mochte der 56-Jährige kaum glauben. Gestern wurde ihm vorm Münchner Landgericht der Prozess gemacht. Vorwurf: gewerbsmäßiger Bandenbetrug. D

er einschlägig Vorbestrafte gab zu, dass er 2002 in sechs Fällen mit seinem Komplizen versucht hatte, Luxuskarossen vom Chrysler bis zum BMW X5 anzumieten und dann in die Ukraine zu verschieben. In drei Fällen war die bulgarische Band erfolgreich. Drei Mal waren es Chrysler, die über die Grenze gebracht wurden. In weiteren drei Fällen wurden die Autovermieter misstrauisch, es blieb beim Versuch. In einem Fall war einem der Bandenmitglieder nicht mehr eingefallen, wie er laut Reisepass eigentlich heißt.

Die Ermittler erwischten Ivan S. bereits im Oktober 2002 mit einem Komplizen in einem Münchner Hotel. Doch Ivan S. war im Gegensatz zu seinem Spezl zunächst nichts nachzuweisen. Erst später belegten Interpol-Informationen, dass auch Ivan S. an den Betrügereien beteiligt war. Doch da war der Verdächtige längst wieder in Bulgarien, ging seinem Job als Sportlehrer nach.

Sein umfängliches Geständnis und sein schlechter Gesundheitszustand - er leidet an Diabetes und Bluthochdruck und hatte 2009 einen Schlaganfall erlitten – sollten ihm strafmildernd angerechnet werden, plädierte gestern Anwalt Sewarion Kirkitadse. Tatsächlich begnügte sich die Kammer mit zwei Jahren und elf Monaten Haft.

„Ein absolutes Schnäppchen“, findet Richterin Datzmann. Mit dem Strafmaß sei man am unteren Rand der Möglichkeiten geblieben. Immerhin spielte Ivan S. eine wichtige Rolle in der Bande. Der hofft jetzt, in der Nähe von Osnabrück seine Strafe absitzen zu können. Dort leben seine beiden Kinder und seine Ex-Frau.

 

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