Autofreie Hackerbrücke? Es läuft wieder mal rund
Das Sankt-Florians-Prinzip ist ja seit Alters her bekannt – vor allem auf Bürgerversammlungen und in puncto Verkehrspolitik schlägt es immer neue Blüten. Der neueste Gag: eine autofreie Hackerbrücke.
Eine solche hatten ja, für die Zeit nach der Sanierung, vor Monaten schon die Grünen gefordert. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die grün-bewegten Radlaktivisten diese Vorlage dankbar aufnehmen und einige Anwohner auf diesen Zug aufspringen werden. Dass das Mobilitätsreferat dem Ganzen grundsätzlich positiv gegenübersteht, ist auch kein Wunder. Es läuft wieder mal rund in der Münchner Verkehrspolitik. . .
Hackerbrücke ohne Autos: wozu?
Die Stoßrichtung ist klar: Sollen die Autos doch woanders fahren, etwa durch die Paul-Heyse-Unterführung oder über die Donnersbergerbrücke.
Skeptischen Beobachtern (oder Anwohnern wie mir) kommen freilich auch andere Lösungen für diese gar nicht so unwichtige Münchner Ost-West-Querung der Gleise in den Sinn.
Man könnte es so lassen, wie es ist. Als Unfallschwerpunkt ist die Hackerbrücke eher weniger bekannt. Radler und Autofahrer teilen sie sich bei maximal Tempo 30 – Shared Space nennt man so etwas. Oh Wunder: Es funktioniert.
Und was die offenbar bemängelte Aufenthaltsqualität auf der Brücke anbelangt: Ist sie nicht längst zu einem Hotspot für junge Leute aus aller Welt geworden, die es sich für ein Feierabendbier auf den Stahlstreben gemütlich machen? Trotz Autos.
Und all den Radlern, die sich zu unsicher fühlen bei ihrem Ritt über die offenbar gemeingefährliche Hackerbrücke: Ihnen sei empfohlen, den für rund 30 Millionen Euro eigens für Radler und Fußgänger errichteten Arnulfsteg als Gleisquerung zu benutzen. Wäre ja auch eine Idee, oder?
- Themen:
- Hackerbrücke

