Ausbau der Münchner Radautobahn geht voran: Nur in der Innenstadt hakt es noch gewaltig

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Radl-Autobahn nennen das Projekt viele: den Radschnellweg zwischen München und Garching. Wenn er einmal fertig ist, sollen Radfahrer nur noch etwas mehr als eine Stunde von der Münchner Innenstadt raus zum Forschungscampus in Garching brauchen. Der Radschnellweg ist bis zu vier Meter breit, sodass man gut überholen kann. An Ampeln soll man möglichst selten warten müssen.
Der erste Teilabschnitt im Landkreis München ist seit gut einem Jahr fertig. Diese Woche war der Spatenstich für den zweiten Abschnitt.
Die Behörden nennen ihn "Abschnitt 4.2". Er verläuft vom östlichen Ende des Schafweidewegs in Garching über die Autobahn A9 bis zur Staatsstraße 2350 (Freisinger Landstraße). Er endet also in der Nähe des Forschungscampus der TU München. Die Brücke über die Autobahn steht bereits.

Eine Besonderheit: Der Radweg wird zum Teil von automatisch gesteuerten Solarlampen beleuchtet. Das Landratsamt rechnet mit Kosten von 4,5 Millionen Euro, die aber niedriger ausfallen sollen. Drei Viertel davon bezahlt der Bund. Der Abschnitt soll nächstes Jahr fertig werden.
"Ein Leuchtturm-Projekt für die Region"
Für Landrat Christoph Göbel (CSU) ist es ein "Leuchtturmprojekt für die Region": "Damit schaffen wir eine echte Alternative für Pendlerinnen und Pendler", lässt er sich in einer Mitteilung zitieren.

Insgesamt soll der Radschnellweg 23 Kilometer lang werden. Das Teilstück, das jetzt gebaut wird, ist 3,4 Kilometer lang. Das bereits fertige Stück in Garching auch noch mal rund drei Kilometer. Über neun Kilometer verlaufen innerhalb der Münchner Stadtgrenze. Der Verlauf: Stachus, Ludwigstraße, Leopoldstraße, Ingolstädter Straße.
Und so läuft es in München
Doch da geht es eher schleppend voran. Nur erste Teilstücke am Siegestor und am Maximiliansplatz sind fertig. An der Ludwigstraße ist gerade noch völlig offen, wann es weitergeht. Denn es läuft ein städtebaulicher Wettbewerb für den Odeonsplatz und die Ludwigstraße. Die Stadt erhofft sich mehr Grün und Antworten für den Verkehr, der dort recht chaotisch ist.
Hinter der Stadtgrenze geht der Bau weiter: "Als nächster Schritt ist für das Jahr 2027 der Bau einer Radschnellwegbrücke über die B 471 geplant", schreibt das Landratsamt. Der Planungsauftrag sei bereits vergeben worden.