Aus für das Atzinger – Kult-Lokal macht dicht

Ende Mai schließt die Gaststätte in der Schellingstraße ihre Pforten - Für Generationen von Studenten war das Atzinger eine Art zweites Wohnzimmer
von  Abendzeitung
Der Atzinger im Uni-Viertel wird nicht zugesperrt - ein neuer Pächter kommt
Der Atzinger im Uni-Viertel wird nicht zugesperrt - ein neuer Pächter kommt © az

Ende Mai schließt die Gaststätte in der Schellingstraße ihre Pforten - Für Generationen von Studenten war das Atzinger eine Art zweites Wohnzimmer

MÜNCHEN Im April startet das neue Semester an der Universität. Und eine Sache, die mittlerweile so natürlich zum Pflichtprogramm der neuen Studenten in München gehört wie die Einführungsveranstaltungen, ist dann auch ein Besuch im Atzinger. Seit vielen Jahren ist die Gaststätte eine Institution der Münchner Gastronomie-Szene und ein beliebter Treff der Studierenden. Doch das leider nicht mehr lange.

Denn wie jetzt bekannt wurde, schließt das Kult-Lokal in der Schellingstraße, dessen Stammgäste neben dem passenden Preis-Leistungsverhältnis vor allem auch das nostalgische Flair der 60er Jahre lieben, dann seine Pforten. Der Grund: Die beiden Betreiberinnen Gabriele Dorner und Cornelia Weiblen-Albrecht lösen die gemeinsame GmbH auf. „Es sind private und berufliche Gründe“, so Gabriele Dorner gegenüber der Abendzeitung. „Ein leichter Schritt war es aber wirklich nicht.“

Nach dem Tod ihres Mannes Georg, der vor einem Jahr nach einem Herzinfarkt und einer längeren Zeit im Wachkoma an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben war, hatte sie die Geschäfte des Lokals weitergeführt. Gemeinsam mit Cornelia Weibler-Albrecht, deren verstorbener Mann ebenfalls viele Jahre Teilhaber am Atzinger war. Traurig über die Schließung ihres Stammlokals sind jetzt nicht nur viele Gäste. Auch für die Angestellten kam die Nachricht überraschend. Einem Großteil der Bedienungen, Köche und Schankkräfte wurde bereits gekündigt. „Das war schon ein großer Schock für uns“, sagt eine.

Wie es mit dem Haus und dem Lokal in der Schelling- straße, das die Löwenbräu-Brauerei von der Ludwig-Maximilians-Universität gepachtet und weiterverpachtet hat, nun weiter geht und ob die Angestellten eventuell unter einem neuen Wirt wieder beschäftigt werden, steht noch in den Sternen. „Bei uns wurde der Pachtvertrag fristgerecht zum 14. Februar 2009 gekündigt“, heißt es seitens der Brauerei. „Wann der Pächter allerdings sein Lokal schließt, bleibt natürlich ihm überlassen.“ Über einen neuen Pächter für das Atzinger und eventuelle Umbaumaßnahmen könne man aber zum derzeitigen Zeitpunkt keine Auskunft geben. Georg Kleesattel

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