Augsburg Spitzenreiter: Hier ist es für Polizeibeamte in Bayern am gefährlichsten

Polizisten haben es oft nicht leicht. Ihr Job ist stressig und zunehmend auch gefährlich – das belegen auch die neuesten Zahlen zum Lagebild in Bayern. Am Donnerstag werden die Zahlen in München präsentiert.
von  AZ/dpa
Bei Polizeieinsätzen geht es schnell mal hoch her. So wie hier 2022 bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt. Polizisten geraten dabei auch selbst in Gefahr. (Archivbild)
Bei Polizeieinsätzen geht es schnell mal hoch her. So wie hier 2022 bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Schweinfurt. Polizisten geraten dabei auch selbst in Gefahr. (Archivbild) © Daniel Vogl/dpa

Seit Jahren beklagen Polizeibeamte auch in Bayern eine steigende Gewaltbereitschaft gegen ihre Person und eine sinkende Hemmschwelle in der Bevölkerung, die eben auch vor Attacken gegen Einsatzkräfte nicht mehr zurückschrecken. 

Problem: Sinkende Hemmschwellen und mehr Gewaltbereitschaft 

Fast 3000 Polizistinnen und Polizisten sind im vergangenen Jahr in Bayern im Einsatz durch Angriffe verletzt worden. Das ist der zweithöchste Wert seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2010 und geht aus dem aktuellen Lagebild zur Gewalt gegen Polizisten hervor, das an diesem Donnerstag (26. Juni) in München vorgestellt werden soll.

14 Polizeibeamte mussten demnach 2024 sogar wegen schwerer Verletzungen stationär behandelt werden. Mit 3050 Verletzten erreichte die Bilanz 2023 ihren bisherigen Höchstwert.

Aktuelle Zahlen belegen: Es gibt keine nennenswerte Trendumkehr 

Das Ganze ist kein bayerisches Phänomen – sowohl in anderen Bundesländern als auch im Ausland zeichnen sich schon lange ähnliche Entwicklungen ab. Für Aufsehen sorgte etwa im vergangenen Jahr der Fall eines getöteten Polizisten durch eine Messerattacke in Mannheim.

Zu den Fällen körperlicher Gewalt zählten Raub, Körperverletzung, Widerstand oder tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte. Aber auch Beleidigungen sind schon lange ein Problem. In Bayern (wie auch anderswo) versucht die Politik die Polizistinnen und Polizisten durch eine rigorose Verfolgung und Verurteilung der Täter besser zu schützen – die neuesten Zahlen belegen aber, dass es bisher noch keine nennenswerte Trendumkehr gibt. Nicht selten sind bei den Tätern Alkohol und Drogen im Spiel.

Das Lagebild liefert dabei nicht nur eine konkrete Auflistung der Straftaten, es zeigt auch auf, in welchen Polizeipräsidien die Beamten besonders großen Gefahren ausgesetzt waren. 2023 war dies etwa in Augsburg der Fall. Dort lag die sogenannte Häufigkeitszahl – Fälle mal 100.000 geteilt durch Einwohnerzahl – vor zwei Jahren bei 184. In Traunstein lag sie bei 179 und in Hof bei 178.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.