Auf Expedition am See

Jeden Freitag erzählt in der Abendzeitung ein bekannter Münchner von seinem Wochenende. Heute ist das der Radiomoderator Thorsten Otto.
Thorsten Otto |
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Ich habe die nächsten Tage Urlaub, das heißt: endlich mal wieder Zeit für die Familie. Wenn ich arbeite, komme ich meistens erst so gegen neun Uhr abends heim. Unsere Große, die Emily (fast9), geht da so langsam ins Bett und der kleine Nick (fast 2) schläft längst.

Wir wohnen draußen in Tutzing, zu Fuß vielleicht fünf Minuten vom Starnberger See entfernt. Im Sommer ist das natürlich fantastisch. Wenn ich heimkomme, gehe ich oft noch eine Runde zum Ufer runter. Ich bin nicht so der große Schwimmer, aber ich mag es, die Füße ins Wasser zu halten und ein bisschen auf den See zu gucken.

Ich wollte die nächsten Tage auch mal Stand-Up-Paddling ausprobieren. Da steht man mit einem Paddel in der Hand auf einem Surfbrett. Meine Frau Yvonne macht das, die ist Pilates-Trainerin und kennt sich mit solchen Sachen aus. Ich selbst bin noch nicht dazugekommen, aber für den Urlaub jetzt habe ich es mir fest vorgenommen.

Wenn wir einen Babysitter finden, gehen meine Frau und ich gerne ins Restaurant „Zum kleine Seehaus in Sankt Heinrich. Da kann man das ganze Jahr über gut Fisch essen, nicht einmal besonders teuer. Alleine deswegen wäre es schon einen Besuch wert. Was jetzt aber noch dazukommt: Die haben vor ein paar Wochen eine Strandbar aufgebaut. Da kann man jetzt direkt am See sitzen, es gibt gute Cocktails und dazu Thai-Food oder auch Fleischpflanzerl mit Kartoffelsalat. Bei dem Wetter gerade ist das natürlich ein Traum.

Wir haben früher in Neuhausen gewohnt. Ich mag dieses Viertel noch immer sehr. Es ist nicht so schick, aber auch nicht langweilig. Ich habe da sehr gerne gelebt, weil man viele Bars, Kneipen und Cafés gleich um die Ecke hat. Aber es ist halt richtig Stadt. Und vorbildliche Eltern, die wir sind, sind wir, als die Kinder kamen, eben rausgezogen.

In Tutzing, da ist die Welt echt noch in Ordnung. Man kann die Kinder zu Fuß zur Schule schicken, ohne sich Sorgen machen zu müssen. Das geht in München eben nicht. Was ich da draußen allerdings ein bisschen vermisse: sich einfach mal einen halben Tag ins Café setzen, eine Zeitung und ein Buch dabei, und Leute beobachten. Im Ruffini in der Orffstraße konnte man das sehr gut machen. Nicht unbedingt am Wochenende, da ist es immer viel zu voll, aber unter der Woche.

Ich entdecke auch gerne kleine Lokale, kein Sterne-Chichi, sondern etwas, wo man merkt, dass die Leute dort mit Leidenschaft dabei sind und noch große Pläne haben. Das Adel 12 in der Adelgundenstraße ist so ein Lokal: klein, gut, mitten im Lehel. Da gibt es sechs Gänge für 38 Euro, und das auf wahnsinnig hohem Niveau. Da muss man natürlich reservieren.

Ich schaue mir auch immer noch gerne Basketball-Spiele an. Ich habe ja früher mal eine Zeit lang selbst gespielt, sogar eine Saison Bundesliga in Bayreuth. Dass mit Bayern München jetzt eine Bundesliga-Mannschaft in der Stadt ist, ist natürlich toll. Aber ich schaue nur noch zu. Wenn ich mal spiele, dann mittlerweile eher im Garten Fußball mit meinem Sohn. Der kann mit seinen knapp zwei Jahren zwar noch nicht richtig reden, dafür aber schon ordentlich kicken. Motorisch ist er schon extrem weit. Das glauben vermutlich alle Eltern von ihren Kindern, aber ich bin sicher: Er wird mal ein ganz großer Stürmer.

Protokoll: Florian Zick

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