Auf der Flucht Zwillinge gezeugt
München Es ist schon eine ungewöhnliche Geschichte, die hinter dem Prozess um ein Münchner Drogenpärchen steht. Der Angeklagte (27), einschlägig vorbestraft, floh kurz vor dem Haftende aus dem Maßregelvollzug, sprich dem Drogenentzug. Auf der Flucht lernte er die 28-jährige Petra F. (Namen geändert) kennen. Und ist jetzt Vater von Zwillingen.
Doch den Kindern droht in ihren ersten Lebensjahren ein Leben ohne Papa. Denn Fritz P. beeilte sich, wieder in die Szene einzutauchen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, kiloweise mit Haschisch und Marihuana gedealt zu haben.
Auch die Mutter der Kinder ist wegen Beihilfe zum Drogenhandels angeklagt. Sie soll ihre Wohnung im Hasenbergl für die Lagerung des Rauschgiftes zur Verfügung gestellt haben. Über ihren Verteidiger Thomas Pfister lässt sie die Vorwürfe aber „ganz entschieden“ bestreiten.
Am 8. Januar 2014 habe die Mutter einer Achtjährigen erfahren, dass sie erneut schwanger sei. Die Freude sei bei beiden groß gewesen. Ihr Freund habe versprochen, sie zu heiraten und ein neues, drogenfreies Leben zu beginnen. „Hieran glaubte ich ganz fest“, sagt sie.
Wenige Wochen später fand sie aber in einer Schublade das Rauschgift. So sei ihre DNA an den Stoff gekommen. Sie stellte ihren Verlobten zur Rede.
Die junge Frau verließ die Wohnung, um zu ihrem Vater zu ziehen. Fritz P. sollte die Drogen wegschaffen. „Sie können mir wirklich glauben, dass ich gerade während der Schwangerschaft das Wohl meiner Kinder nicht derart gefährdet hätte.“
Ihr Verlobter denkt da wohl anders. Er wurde am 19. Februar 2014 festgenommen und sitzt derzeit seine alte Strafe weiter ab. Ein Urteil soll am Mittwoch fallen.
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