Attacke auf Paar: Parallelen zu Domenico L.?
München - Der Überfall auf ein Ehepaar in Freimann erinnert fatal an die schreckliche Bluttat an der Isar im Mai 2013: Ein Ingenieur (31) radelt mit seiner Frau abends durch Freimann, als das Paar von einem offenbar geistig verwirrten Mann grundlos angegriffen wird.
Der Ingenieur aus München und seine Frau (27) radeln entlang der Freisinger Landstraße. Es ist Sonntagabend, etwa 1.20 Uhr. Nahe dem Gut Großlappen stellt sich plötzlich ein Mann in den Weg. Der 27-Jährige aus Salzburg schreit: „Ausweiskontrolle!“ Dass er kein Polizist ist, erkennt man sofort: Der Mann trägt keine Schuhe. Das Paar radelt deshalb einfach weiter. Doch der 27-Jährige schubst den Ingenieur einfach aus dem Sattel. Er stürzt. Als sich der Münchner aufrichtet, schlägt ihm der Angreifer mit der Faust ins Gesicht. Die Ehefrau flüchtet. Aus sicherer Distanz verständigt sie die Polizei.
Zeugen, die zufällig im Auto vorbeifahren, stoppen sofort und helfen. Als wenig später die Polizei eintrifft, stammelt der Salzburger wirres Zeug. Er sei der „zukünftige Führer“, brabbelt er. Der Ermittlungsrichter hat gegen den 27-jährigen Wohnsitzlosen inzwischen Haftbefehl erlassen.
Ermittler der Soko „Cornelius“ prüfen, ob der Verdächtige als Täter im Mordfall Domenico L. in Frage kommt (s. Kasten). „Das ist übliche Praxis in solchen Fällen“, sagt Polizei-Sprecherin Elisabeth Matzinger. Dazu wird die am Tatort an der Isar sichergestellte DNA mit der des 27-Jährigen verglichen. Das Ergebnis dürfte schon bald vorliegen.
Der Mordfall Domenico L.: Am 28. Mai 2013, also vor fast genau zwei Jahren, ist Domenico L. (31) erstochen worden. Seither ermittelt die Polizei mit enormem Aufwand – ohne Erfolg.
Der Luft- und Raumfahrtingenieur aus Italien radelte mit seiner Verlobten auf Höhe des Europäischen Patentamts an der Isar entlang. Plötzlich tauchte ein Mann auf. Er spuckte die Frau an. Als ihn Domenico L. zur Rede stellen wollte, zog der Fremde ein Messer und stach zu. Die Klinge traf das Herz. Der 31-Jährige war sofort tot.
Der Angreifer verletzte sich an der Hand. Sein genetischer Fingerabdruck ist deshalb bekannt. Gefasst ist er aber bis heute nicht.
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