Athletische Musiker statt Brot und Spiele
impark 08: Das Sommerfest im Olympiapark wird in diesem Jahr zum Festival mit einem Musikprogramm zwischen Tango und Soul
Die Architektur war revolutionär. 1972 nahm der Olympiapark mit den Olympischen Sommerspielen seinen Betrieb auf. Und wer sich heute durch Münchner Postkarten blättert, kann sehen, wie die Silhouette der Zeltdachkonstruktion das München-Image prägt.
Im Mai diesen Jahres fand die 10.000 Veranstaltung im Park statt. Das zeigt, dass er auch nach den Spielen nicht zur toten Zone verkam. Und es ist eine gute Entschuldigung, um ausgiebig zu feiern.
Seit 27 Jahren veranstaltet der Olympiapark ein Sommerfest. In diesem Jahr haben sich die Veranstalter entschieden, das Fest unter dem neuen Titel „impark sommerfestival“ zur Veranstaltungsreihe zu vergrößern. Und das bedeutet mehr als Schausteller und Buden, die natürlich mit dabei sind. Bis zum 24. August sind täglich Bands, teilweise auch bei freiem Eintritt zu erleben.
Mit Willy Michl kam der Blues zur bayerischen Sprache
Umsonst sind beispielsweise Willy Michl und die Cagey Strings am 23. August ab 19 Uhr in der Park Lounge. Keiner hat so den Fluss der Stadt besungen, wie der Isarindianer Willy. Aber der Sänger und Gitarrist mit verblüffender Picking-Technik hat ein fast unerschöpfliches Repertoire neben dem Überhit. Mit Michl kam der Blues zur bayerischen Sprache und öffnete sich für die indianische Kultur.
Schon ein kleiner Überblick über das Programm beweist die Stilvielfalt, die von Flamenco bis Klezmer reicht. Die Zigeunermusik Südfrankreichs und Flamenco verbinden Contreras und Susana Morato diesen Samstag ab 11.30 Uhr in der Park Lounge. Hier spielen ebenfalls Zizal am 17. August um 11.30 Uhr. Ihr Klezmer ist keine Traditionspflege, sondern verbindet sich überraschend mit Tango und Jazz.
Wolfgang Ambros, einer der Herrscher und Beherrscher des Austro-Pop ist am 14. August ab 18.30 Uhr zu Gast. Mit Austria 3, ein Projekt mit den Kollegen Reinhard Fendrich und dem verstorbenen Georg Danzer fomierte er dereinst eine der Supergruppen des alpenländischen Pop. In seinem Programm hat Ambros aber nicht nur die bekannten Klassiker wie „Schifoan“, sondern auch neues Material dabei.
Am 21. August wird das Programm ab 18.30 Uhr ein etwas jüngeres Publikum ansprechen. Headliner sind die Bananafishbones. Auf langen Tourneen haben sich die Bad Tölzer den Ruf einer herausragenden süddeutschen Indie-Band erspielt. Unterstützt werden sie von der Gruppe Zweitfrau und Ania Jools.
München-Input von den Funkbrüdern Sorgente
Madcon verbinden am 19. August Sixties-Samples mit Drumloops und Rap. Begleitet werden sie vom schwedischen Soulsänger Vincent. Und für den München spezifischen Input sorgen am 16. August die Funkbrüder von Sorgente. Sie haben mit „Let me In“ eben ein Album veröffentlicht und teilen sich die Bühne mit Bauchklang, niederösterreichischen Vokal-Groovern.
Diesen Freitag sind ab 18 Uhr übrigens Ronita, eine siebenköpfige Münchner Partyformation in der Park Lounge zu hören. Die Band spielt auch am 13. und 24. August zur selben Zeit, am selben Ort.
Aber das impark-Festival hat neben der Musik noch andere Attraktionen zu bieten. Für Kinder kommt jeden Tag der Kasperl im Puppentheater. Vom 15. bis zum 17. August laden die Looney Tunes-Figuren zwischen Bugs Bunny und Daffy Duck zu einer Sportparty mit Unterhaltungsprogramm. Donnerstags haben die Schausteller Kindertag.
Christian Jooß
impark o8, 7. bis 24. August, Olympiapark, www.olympiapark-muenchen.de, Karten für Wolfgang Ambros, Bananafishbones, Bauchklang & Sorgente und Madcon & Vincent gibt es auch in der AZ-Schalterhalle unter Tel.2377223.
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