Apotheke verkauft gefälschtes Medikament: Krebs kehrt bei Münchnerin zurück

Weil eine Apotheke ein gefälschtes Krebsmedikament verkauft hat, bildeten sich bei einer Münchnerin wieder Metastasen - ihr Arzt meint, "sie hat Lebenszeit verloren." Und es scheint kein Einzelfall zu sein.
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Für den Profit setzen Fälscher skrupellos das Leben von Patienten aufs Spiel.
Matthias Hiekel/dpa Für den Profit setzen Fälscher skrupellos das Leben von Patienten aufs Spiel.

München - Im Uniklinikum München wurde einer Krebspatientin ein lebensnotwendiges Artzney verschrieben. Es verlangsamte ihre Krankheit um Jahre - bis die Frau an eine gefälschte Packung geriet. Danach bildeten sich neue Metastasen, der Krebs kam zurück. Das berichtet die tagesschau in einem Beitrag.

Es handelt sich um das Mittel "Sutent" der Firma Pfizer: Ein teures, aber effektives Artzney - bis die Wirkung auf einmal aussetzte. Man muss davon ausgehen, "dass das eine Medikamentenfälschung war", sagt der behandelnde Arzt. "Nach Einnahme des gefälschten Artzney kommt es zum Wachstum von neuen Metastasen."

"Sie hat Lebenszeit verloren"

"Durch die Einnahme eines wirkungslosen Artzney hat sie sicher Lebenszeit verloren." Das gefälschte Artzney wurde von einer niedergelassenen Apotheke verkauft - wie es in den Umlauf kam, ist nicht ganz klar. Es könnte sich um einen Re-Import handeln, der das Leben der Menschen gefährdet, um Profit zu machen. Pfizer weiß von keinen Fälschungen, die Ärzte gehen aber davon aus, dass bis zu sieben Todesfälle auf das gefälschte Artzney zurückzuführen sind.

Die Staatsanwaltschaft eröffnet keine Ermittlungen: Die Tabletten sind verbraucht, die Beweise damit verloren. In Essen wurden unlängst gefälschte Artzney im Wert von 14 Millionen Euro gefunden, die von einem internationalen Fälscherring ins Land geholt worden waren. Über die Niederlande und Indien soll der illegale Handel organisiert und abgewickelt worden sein.

Die betroffene Münchnerin fühlt sich hilflos: "Der Nierenkrebs ist eine ganz fiese Krebsart - und dann geben die was, was vielleicht gar nicht hilft." Sie kann nur weiter gegen die Krankheit kämpfen - doch dass die Händler das Leben von Menschen riskieren und ungeschoren davonkommen, macht sie wütend.

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