Antrag: 3D-Zebrastreifen soll Münchens Straßen sicherer machen

München - Eigentlich ist die Straßenverkehrsordnung eindeutig: Vor einem Zebrastreifen muss verlangsamt und gegebenenfalls angehalten werden, um Fußgänger passieren zu lassen. Doch in der Praxis ignorieren viele Autofahrer diese Regelung und gefährden damit Menschenleben. Eine neue Art von Zebrastreifen könnte das nun ändern.
In der Welfenstraße hinterm Ostfriedhof gibt es unter anderem einen Kindergarten und die Jugendhilfe der Diakonie, eine Ampel zum gefahrlosen überqueren der vielbefahrenen Straße sucht man jedoch vergeblich. Die FDP-HUT Stadtratsfraktion hat daher nun einen Antrag gestellt, dass die Landeshauptstadt dort einen sogenannten 3D-Zebrastreifen erproben möge.
Foto: Vegamálun GÍH
Dabei handelt es sich zwar eigentlich auch nur um aufgemalte Balken auf dem Asphalt, doch durch geschickte optische Täuschung wirkt es so, als würden die Balken über dem Boden schweben. Autofahrer nehmen die Zebrastreifen daher nicht einfach nur als Markierungen auf dem Boden wahr, sondern als potentielle Hindernisse auf der Fahrbahn. Die Folge sind erhöhte Aufmerksamkeit und ein beinahe schon unbewusstes abbremsen.
Bereits in mehreren Ländern wurden 3D-Zebrastreifen vereinzelt eingesetzt, unter anderem in Russland, China und Indien. Zuletzt sorgte das Städtchen Isafjordur auf Island weltweit für Aufsehen, als es seine Zebrastreifen in 3D-Optik neu aufmalen ließ. Das Ergebnis soll beeindruckend sein: Auch mehrere Wochen nach der Einführung der 3D-Zebrastreifen nehmen die Autofahrer noch immer zuverlässig vor dem Überweg den Fuß vom Gas.
Ob München tatsächlich einen 3D-Test bekommt, steht allerdings noch nicht fest. Zunächst muss über den Antrag der Fraktion im Stadtrat abgestimmt werden. Einen Termin dafür gibt es aber noch nicht.